Jede Bid‛a* in der Religion ist ein Irregehen *(erfundene gottesdienstliche Handlung)

Jede Bid‛a* in der Religion ist ein Irregehen *(erfundene gottesdienstliche Handlung)

 

Jede Bid‛a* in der

 Religion ist ein Irregehen

*(erfundene gottesdienstliche Handlung)

كل بدعة في الدين ضلالة

 

Von:

Dr.Abdur-Rahman Al-Sheha

 

Erste Ausgabe

 

Saudi Arabien

 

Übersetzt von:

Ahmed Ateia &

Dr. Ghembaza Moulay Mohamed

(Abu Ammar)

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis 

 

Einleitung                                                                              

1)     Menschen, die Anhänger dieser Erneuerungen und Verbote sind, teilen sich in drei Gruppen                    

2)     Ibn Al-Qayyim (Möge Allah Sich seiner erbarmen) und die sieben Hindernisse                                                         

3)     Ist die islamische Religion eine vollkommene Religion oder nicht?

4)     Was das islamische Gesetz über Hinzufügungen in die Religion Allahs sagt, wozu Allah und Sein Gesandter keine Ermächtigung erteilt haben

5)      Was ist Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlung)?

6)      Die Bedeutung der Bid‛a allgemein                                

7)      Durch diese allgemeine Bedeutung wird die Bid‛a in zwei geteilt

8)      Die religiöse Bid‛a unterteilt sich auch in zwei             

9)      Die islamischen Standpunkte in Bezug auf die Erneuerungen in der Religion!                                              

10)   Einige Aussagen von Gelehrten und Auslegern in Bezug auf die Ablehnung der Bid‛a                                      

11)   Antworten auf die zweifelhaften Angelegenheiten über das Gutheißen der  Bid‛a in der Religion                    

12)   Unser Standpunkt gegenüber dem Erneuerer in der Religion

13)   Die Gründe, die dazu geführt haben, dass Bid‛a und Erneurungen zustande kamen                                         

14)   Bedingungen, damit die Taten (gottesdienstlichen Handlungen) angenommen werden.                 

15)   Die Gefahr der Bid‛a                                                       

16)   Warnung und Androhung

  Die Muslime sprechen bei der Erwähnung von Allah (I), dem Propheten Muhammad (r), allen anderen Propheten(u), den Engeln (u) und den rechtschaffenen Gefährten (y) des Propheten Muhammad besondere Segenswünsche. Diese stehen in diesem Buch auf arabisch hinter dem Namen und bedeuten folgendes:  

I    ALLAH: Subhaanahu wa ta´ala.  Er ist frei von   Unvollkommenheit, der Allerhöchste.

r       der Prophet Muhammad: salla-llahu ´alaihi wa                salam. Allahs Lob und Frieden auf ihm.

bei  der Erwähnung aller Engel und Propheten: ´alaihi       salaam. Friede sei mit ihm.

t      Gefährte des Propheten Muhammad: radia-llahu              ´anhu. Allahs Wohlgefallen auf ihm.

y    Gefährten des Propheten Muhammad: radia-llahu            ´anhum Allahs Wohlgefallen auf ihnen

 رب    (Rabb) Manche bevorzugen es, den Ausdruck „Rabb“ mit „Herr“ zu übersetzen. Angesichts der Tatsache, dass es sich beim Letzteren um einen biblischen Ausdruck handelt, der sich angeblich auf den Diener Allahs, den Propheten Jesus, bezieht, wäre es besser, das arabische Wort beizubehalten, denn das Wort „Herr“, welches sich auf Meister, Führer, Besitzer oder Herrscher begrenzt, kann niemals die umfassende Bedeutung des Ausdrucks „Rabb“ übermitteln. Im Arabischen bedeutet der Ausdruck „Rabb“: der Schöpfer, der Gestalter, der Ernährer, der Einzige, von Dem die Möglichkeit der Existenz aller Geschöpfe abhängt, und der Einzige, der Leben gibt und den Tod veranlasst.

  دين  (Diin) Das Wort, das allgemein als Religion übersetzt wird ist Diin, was im Arabischen gewöhnlich auf eine Lebensart hinweist, die sowohl privat als auch öffentlich ist. Es umfasst alle Handlungen des Gottesdienstes, politische Vorgänge und detaillierte Angaben zur Lebensführung und den Umgang.

 

 

 

 

 

 

“Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.”

“Alles Lob gebührt Allah, wir loben Ihn, rufen Ihn um Hilfe und bitten Ihn um Vergebung. Wir suchen Zuflucht bei Ihm vor unserem eigenen Übel und vor unseren schlechten Taten. Wen Allah rechtleitet, der kann nicht von einem anderen irregeführt werden; und wen Allah irreführt, der kann nicht von einem anderen rechtgeleitet werden. Und ich bezeuge, dass niemand das Recht hat, angebetet zu werden, außer Allah, Der keinen Partner hat; und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist. Friede sei auf ihm und dessen Familie und Gefährten bis zum

Jüngsten Tag”

 

Vorwort

   Die Gebote der Religion sollen so angenommen werden, wie sie sind und dürfen nicht bemängelt werden. Gemäß den Worten Allahs (I):

(Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.)   (Qur´an 3:31)

   Es ist nicht erlaubt, den Worten Allahs, sprich dem Qur`an, etwas hinzuzufügen, denn dies würde zu Uneinstimmigkeiten führen. Dadurch entstehen verschiedene auseinander gehende Wege, die den Menschen von der richtigen göttlichen Leitung abbringen und ihn am Ende in die Tiefe der Finsternisse führen. Wir bitten Allah um den sicheren Schutz. Allah (I) sagt:

(Was meinst du wohl zu einem, der sich seine Neigung zu seinem Gott nimmt? Würdest du denn Sachwalter über ihn sein können (wollen)?)                                                                                           (Qur´an 25:43)

Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Wer in dieser unserer Sache etwas neu begründet, was nicht dazu (gehört), ist abzuweisen.”                                                                                                            (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2550) 

   Viele, die sich zum Islam bekennen, vollbringen Taten, besonders was die gottesdienstlichen Handlungen betrifft, die sich überhaupt nicht mit den Inhalten der islamischen Lehre vereinbaren lassen. Oder sie vollbringen neue Taten, die sie selbst erfunden haben, welche keine Wurzeln in der Religion haben.

   Wenn sich diese erfundenen gottesdienstlichen Handlungen und Verbote nur auf die Person beschränken (obwohl wir diese auch ablehnen), die diese eingeführt hat und vollbringt, ist es nicht so schlimm, wie wenn sie auch andere Muslime beeinflussen, die diese als etwas Gutes ansehen und sich auch aneignen.

   Das wirkt wie ein Hammer, der die Religion des Menschen, auf lange Sicht gesehen, zerstört. Diese Erneuerungen wirken sich auch negativ auf die Nicht-Muslime aus, denn wenn sie Menschen sehen, die sich zum Islam bekennen, während sie Taten vollbringen, die sich nicht mit dem gesunden Menschenverstand vereinbaren lassen und nicht den Inhalten des echten Monotheismus und der natürlichen Veranlagung des Menschen entsprechen, führt das dazu, dass der Islam abstoßend wirkt und mit anderen Religionen gleichgestellt wird, die auf unechten Geschichten basieren und nichts mit Vernunft zu tun haben.

 

 

   Menschen, die Anhänger dieser Erneuerungen und Verbote sind, teilen sich in drei Gruppen:

 

  • Die erste Gruppe:

   Entweder sind ihre Taten ein Ergebnis der Unwissenheit in Bezug auf die Religion, d.h. der Lebensweise (Al-Diin), und der Islam toleriert dies nicht, denn die Medizin der Unwissenheit ist das Nachfragen und Erlernen und nicht das Verhalten, wie es sich jeder wünscht. Allah (I) sagt:

(So fragt die Leute der Ermahnung (der früheren Offenbarungen), wenn ihr (es) nicht wisst.)                                                                                        (Qur´an 21:7)

   Oder es ist ein Ergebnis der blinden Nachahmung und dem Folgen der Vorfahren; und Taten wie diese werden verabscheut. Allah (I) sagt hierzu:

(Und wenn zu ihnen gesagt wird: “Folgt dem, was Allah herabgesandt hat”, sagen sie: “Nein! Vielmehr folgen wir dem, worin wir unsere Väter vorgefunden haben.” Was denn, auch wenn der Satan sie zur Strafe der Feuerglut einlädt?.)   (Qur´an 31:21)

   Und diese Gruppe, deren Dienen absolut den Geboten des Islam widerspricht, dient Allah auf einem Weg der Irre und ihr Dienen nutzt ihnen überhaupt nichts. Denn der wenige Gottesdienst, der auf die gesunde Rechtleitung des Gesandten Allahs (r) aufgebaut ist, ist besser und langlebiger für die Person, als der viele Gottesdienst, der nicht auf die Rechtleitung des Gesandten Allahs (r) aufgebaut ist. Und Allah (I) sagt über sie:

(sich abarbeitend und von Mühsal erfüllt, einem sehr heißen Feuer ausgesetzt,..)   (Qur´an 88:3-4)

  • Die zweite Gruppe:

   Dies sind diejenigen, die das diesseitige Leben und den materiellen Nutzen begehren. Sie nutzen den unwissenden Menschen (unwissend bezüglich ihrer Religion), die wir in der ersten Gruppe erwähnt haben aus, indem sie ihre Anhänger vermehren und dadurch ihre Ziele und Begierden erreichen, um z. B. höhere Positionen in der Gesellschaft zu besetzen oder materiellen Nutzen daraus ziehen können. Diese Gruppe ist im eigentlichen Sinne sehr weit entfernt von der islamischen Lebensweise (Al-Diin); sie nennen sich Muslime, obwohl sie sich weit sind vom Islam entfernt haben und der Islam weit entfernt von ihnen. Diese Gruppe hat den Islam mit etwas bekleidet, was nicht zu ihm gehört. Und hat die Schönheit und Güte der islamischen Religion durch ihre erfundenen gottesdienstlichen Handlungen (Bid‛a) und Erneuerungen im Glauben verunstaltet. Über diese und Ähnliche sagte der Gesandte Allahs (r):

“Derjenige ist ein schlechter Diener, der (Allah) dient und das Weltliche mit der Religion vermischt, derjenige ist ein schlechter Diener, der (Allah) dient und die Religion mit zweifelhaften Taten vermischt.”                                                                  (Al-Mustadrak ala Al-Sahihain, Hadith Nr.7885) 

  • Die dritte Gruppe:

   Dies sind die Feinde des Islam, die stets versuchen mit allen ihnen möglichen Methoden und über viele Wege die Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlungen) und die Erneuerungen in der Religion innerhalb der islamischen Gemeinschaft zu verbreiten, um dadurch die Gemeinschaft der Muslime (Ummah) auseinander zu reißen.

   Sie versuchen die Menschen, die der Bid‛a Folge leisten finanziell und seelisch zu unterstützen, damit sie noch mehr dafür werben. Die Ergebnisse sind Spaltungen, Abzweigungen und Gründungen von verschiedenen Gruppierungen, die gegen die göttliche Lehre sind und die gesunde 'Aqida (die Inhalte des Iman) verzerren; jedoch bekämpfen sie sich gegenseitig, weil jeder von ihnen eine andere Lehre und andere Ziele verfolgt. Somit erreicht diese Gruppe also ihr Hauptziel, dass die Muslime dem Islam den Rücken kehren und sich von ihrer richtigen Religion und deren Glaubensinhalten ('Aqida) abwenden, und zwar mit sehr wenig Aufwand und wenig Verlust. Ihre Methoden um ihr Ziel sicher zu erreichen ist der stufenartige Aufbau ihres Vorhabens.

   Die Bid‛a und Erneurungen in der Religion sind ein Werk des Satans, und kommen durch seine Einflüsterungen und seine List zustande. Durch diese Art bringt er die Menschen in ihrem Glauben durcheinander, bis sie sich total von ihrem Glauben abwenden.

   Von Ibn Abbas (Allahs Wohlgefallen auf ihnen beiden) wird überliefert, dass er (t) über die Worte Allahs (I):

(Und sie haben gesagt: “Verlasst doch nicht eure Götter; Verlasst doch nicht Wadd, noch Suwā, noch Yaġūţ, Ya‛ūq und Nasr”.)   (Qur´an 71:23)

Folgendes sagte:

“Dies sind Namen von rechtschaffenen Männern aus dem Volke Nūh (Noah). Nachdem diese gestorben waren, flüsterte der Satan dem Volke ein, dass sie an den Aufenthaltsorten dieser rechtschaffenen Männer Götzen errichten sollen und diese nach ihnen benennen sollen. Dies taten sie auch, doch wurden diese Götzen nicht verehrt, bis auch diejenigen starben, die diese errichteten und das Wissen verloren ging. Erst dann wurden diese Götzen angebetet.”      (Sahih Al-Bukhari,Hadith Nr. 4636)

   Ibn Al-Qayyim (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagt über die Stufen, die der Satan anwendet, um den Menschen zu beeinflussen und ihn zu erniedrigen folgendes: “Der Satan will den Sohn Ādams mit einem Hindernis von sieben Hindernissen für sich gewinnen, wobei eines der Hindernisse schwieriger (härter) als das andere ist. Er lässt von einem Hindernis nicht eher ab und wechselt zu einem kleineren, bevor er sich nicht sicher ist, dass er das Spiel für sich gewinnen kann”. Und diese Hindernisse sind:

1)         Das Verleugnen Allahs (Al-Kufr bi-l-Allah), Seiner Religion (Al-Diin), des Treffens am Jüngsten Tag, Seiner vollkommenen Eigenschaften und dessen, was Sein Gesandter über Ihn berichtete. Wenn der Satan gegenüber dem Diener erfolgreich war, beruhigt er sich und seine Feindschaft kühlt ab. Aber wenn der Mensch dieses Hindernis heil übersteht, fängt der Satan an, den Menschen mit dem nächsten Hindernis zu bekämpfen.

2)         Die Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlung); entweder durch den Glauben an das Gegenteil von dem, womit Allah (I) Seinen Gesandten schickte und in Seinem Buch offenbarte, oder die gottesdienstlichen Handlungen, zu denen Allah (I) keine Erlaubnis erteilte, wie Neuerungen in der Religion, die Allah absolut nicht annimmt. Und dem Satan ist es lieber, den Menschen bei diesem Hindernis für sich zu gewinnen, denn hierbei verhält sich der Mensch gegen die Religion und die Sunnah des Propheten (e). Denn derjenige der dies tut, hat kein Bedürfnis, Reue zu zeigen und dies zu unterlassen, sondern er ruft auch andere Menschen auf, dies zu tun. Auch enthält sie Aussagen über Allah, ohne jegliches Wissen darüber, und somit ist sie eine klare Feindschaft gegen die Sunnah. Die Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlung) nimmt stufenweise zu, vom Kleinen zum Großen, bis der Diener seine Lebensweise und seine Religion (Diin) verlässt, wie das Haar aus dem Teig herausgezogen wird. Das Übel der Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlung) erkennen nur diejenigen Menschen, die im Besitz einer starken Überzeugung sind. Wenn der Mensch sich vor diesem Hindernis rettet und sich durch das Licht der Sunnah davon entfernen kann und ständig am wahren Glauben festhält und dem Beispiel der Gefährten (Sahaba) und deren Nachfolger folgt, bekämpft der Satan ihn mit dem nächsten Hindernis.

3)         Die schweren Sünden (Al-Kabira); wenn der Satan bei einem Hindernis erfolgreich gegenüber dem Diener war, schmückt er dies für ihn aus. Und vielleicht lässt er in seinen Ohren und auf seiner Zunge eine Aussage wandern, die viele Geschöpfe vernichtet hat, und diese Aussage ist folgende: “Mit dem Tauhid (Monotheismus bzw. Eingottglauben) wird keine Sünde schaden, genauso wie mit dem Schirk (Götzenanbetung: die Beigesellung Allahs und Anbeten von jeglichen Götzen) keine Hasana (Gute Tat) nutzen wird. Wenn der Diener sich vor diesem Hindernis gerettet hat, bekämpft ihn der Satan mit dem nächsten Hindernis.

4)         Die kleinen Sünden (Al-Saghair); der Satan verringert dem Diener die Schwere dieser Sünden mit der Aussage: beachte diese nicht, denn wenn du die großen Sünden vermieden hast, hast du auch die leichten Verfehlungen schon vermieden. Weißt du nicht, dass diese kleinen Sünden vergeben werden, durch das Vermeiden von den großen Sünden (Al-Kabira) und durch die guten Taten (Hasanat)? Und so flüstert der Satan ihm dies solange ein und zeigt, wie leicht und überhaupt nicht schwerwiegend diese Sünden sind, bis der Diener pflegt, sie zu tun. Somit ist derjenige, der schwere Sünden begeht, sich davor fürchtet und seine schlechten Taten bereut viel besser als derjenige, der stets kleine Sünden begeht. Denn das Darauf-Beharren diese Sünden zu begehen ist schlimmer als die Sünde selbst. Keine schweren Sünden (Al-Kabira) bleiben bestehen, wenn man bereut und um Vergebung bittet (Istighfar (Astaghfir-ullah/Ich suche bei Allah um Vergebung)), und keine kleine Sünde (Al-Saghira) bleibt klein, wenn man darauf beharrt.

 

 

 

Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Hütet euch davor, die Sünden zu gering einzuschätzen wie Menschen, die in einer Talsohle rasteten und sich ein Beduine nach dem anderen zu ihnen gesellte, bis sich Geschrei um ihr Brotstück erhob. Wahrlich sobald man anfängt die Sünden gering zu schätzen, wird man zu Grunde gehen.”   (Musnad Al-Imam Ahmad , Hadith Nr.22860)

   Wenn der Diener sich von diesen Hindernissen durch Vorsicht und Schutz gerettet hat und regelmäßig Reue zeigt und um Vergebung bittet und der schlechten Tat eine gute Tat folgen lässt, fängt der Satan an, den Menschen mit dem nächsten Hindernis zu bekämpfen.

5)         Das Erlaubte; hier geht es um Handlungen, die, wenn sie der Mensch ausübt, nicht gegen die islamischen Regeln verstoßen. Jedoch versucht der Satan, den Diener so sehr mit diesen Handlungen zu beschäftigen, dass dieser nicht die Gelegenheit hat, seine gottesdienstlichen Handlungen zu vermehren. Auch bei diesem Hindernis geht der Satan stufenweise vor, indem er den Menschen versucht, dazu zu bringen, die Sunna-Handlungen zu unterlassen und danach auch die Pflicht-Handlungen zu unterlassen.

   Wenn der Diener sich von diesem Hindernis durch sein Wissen schützen kann, und weiß, wie wertvoll die gottesdienstlichen Handlungen und das Vermehren von diesen ist und daran festhält, versucht der Satan, den Menschen mit dem nächsten Hindernis zu bekämpfen.

6)         Die überwiegend guten Taten in den gottesdienstlichen Handlungen; der Satan befielt ihm, diese zu tun, verschönert sie in seinen Augen, schmückt sie für ihn aus und zeigt ihm, wie groß die Belohnung dafür ist, um den Menschen von noch Besserem abzulenken und damit zu beschäftigen. Denn nachdem der Satan es nicht geschafft hat, dem Menschen den Hauptweg zu ebnen, auf welchem er seinen Lohn (Ajr) verliert, beharrt er darauf, den Menschen zu einem Verlust zu führen, indem er sich dafür anstrengt, dass der Mensch nicht die Vollkommenheit, die Güte und noch höhere Stufen anstrebt. Und dies dadurch, dass er den Menschen mit den vorrangigen gottesdienstlichen Handlungen von den hervorragenden gottesdienstlichen Handlungen abhält und mit den wahrscheinlichen Dingen in der Religion von den vorzuziehenden Dingen in der Religion abhält; und beschäftigt die Menschen mit dem, was Allah lieb ist und hält sie von dem ab, was Allah am liebsten ist. Und etwas Schwerwiegendes bei diesem Punkt ist, dass man vom Gesandten Allahs (e) behauptet, was Er nicht gesagt hat; und dafür wird der Mensch einer sehr harten Strafe ausgesetzt. Der Gesandte Allahs (e) sagte:

“Das Lügen über mich ist nicht wie das Lügen über jemand anderen. Wer immer absichtlich über mich eine Lüge verbreitet, wird mit Sicherheit seinen Platz im Höllenfeuer einnehmen.”   (Sahih Al-Bukhari , Hadith Nr.1229)

 

   Der Gefährte Ibn Mas`ud (t) sagte: (Ihr solltet folgen und keine Neuerungen einführen, somit seid ihr geschützt).

   Jeder Mensch, der einen Verstand hat muss hier stoppen und sich Gedanken darüber machen, wie aussagekräftig dieser Satz ist. Denn wir können feststellen, wie gesund und fehlerfrei die Taten, Aussagen und Berichte des Gesandten Allahs (e) sind; jenseits von irgendwelchen Neuerungen und Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlung) in der Religion.

 

 

 

 

 

 

Der Gesandte Allahs (e) sagte:

“In jeder Tat findet man eine Scharra (Kraft, Fleiß, Wunsch) und in jeder Scharra findet man eine Fatrah (Schwäche, Unterwerfung). Wessen Fatrah also meine Sunna ist, der ist rechtgeleitet. Und wessen Fatrah jedoch etwas anderes ist, der ist verloren.”                                                                                   (Sahih Ibn Khusaimah, Hadith Nr.2105)

Möge Allah (U), der Höchste (Dessen Stellung unvorstellbar ist), der Absolute Könner, dieses Werk für alle nützlich machen, uns rechtleiten und zum Erfolg führen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschrieben von:

Abdur-Rahman Al-Sheha

Box. 59565 - Riyadh 11535

E-Mail:            [email protected]m

www.islamland.org

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ist die islamische Religion vollkommen oder nicht?

 

   Von dieser Religion, dem Islam, ist bekannt, dass sie vollkommen und vollendet ist. Allahs (I) sagt:

(Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islām als Religion für euch zufrieden.)                                                                                                   (Qur´an 5:3)

   Und sie umfasst alles, was den Menschen in seinem Diesseits und seinem Jenseits betrifft. Allahs (I) sagt:

(Und Wir haben dir das Buch offenbart als klare Darlegung von allem und als Rechtleitung..)                                                                                              (Qur´an 16:89)

   Der Gesandte (e) hat die Botschaft Allahs verkündet, das ihm Anvertraute (Amanah) ausgehändigt und seiner Ummah (Gemeinschaft) aufrichtigen Rat gegeben. Allahs (I) sagt:

(Und Wir haben zu dir die Ermahnung hinabgesandt, damit du den Menschen klar machst, was ihnen offenbart worden ist, und auf dass sie nachdenken mögen.)   (Qur´an 16:44)

   Und er (e) hat keine gute Sache ausgelassen, ohne seiner Ummah (Gemeinschaft) davon zu berichten, um sie zu leiten; und er hat keine ungute bzw. schlechte Sache ausgelassen, ohne sie zu klären und seine Gemeinschaft (Ummah) davor zu warnen. Der Gesandte Allahs (e) sagte:

 

“Es gab keinen Prophet vor mir, dessen Aufgabe es nicht war, seiner Ummah (Gemeinschaft) das Gute was er weiß zu gebieten und sie vor dem Schlechten was er weiß zu warnen.”   (Sahih Muslim, Hadith Nr.1844)

   Und wer an etwas anderes glaubt als an das, ist gemäß den Aussagen im Qur´an, der an den Propheten Muhammad (e) herabgesandt wurde, ein Ungläubiger (Kafir).

   Der Erfinder von gottesdienstlichen Handlungen in der Religion Allahs denkt oder glaubt, dass Allahs Religion (Al-Diin) nicht vollkommen und vollendet ist. So will er also mit seinen Erneuerungen und Erfindungen die Religion Allahs vollenden!?

   Auch bezichtigt er mit seiner Erneuerung und Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlung) den Gesandten Allahs (e) mit dem Verrat in Bezug auf die islamische Lebensweise und wirft ihm vor, die Botschaft, mit welcher er beauftragt wurde, nicht richtig übermittelt zu haben. Mit anderen Worten will er sagen, dass der Islam diese Bid‛a und Erneuerungen braucht, die der Gesandte Allahs (e) vergessen hat, damit er diese Religion vollendet. Der Gesandte Allahs (e) sagte:

“Ich habe euch mit der Weißen (reinen Sunna) zurückgelassen, deren Nacht (so hell) wie ihr Tag ist, jeder, der sich von ihr abwendet, wird zu Grunde gehen.”                                   (Al-Mustadrak ala Al-Sahihain, Hadith Nr.331)

   Wenn etwas von der Schari'a (die Gebote, Rechte und Pflichten) im edlen Qur´an, welcher die erste Quelle für die islamische Gesetzgebung ist, nicht erklärt wurde, wird die zweite Quelle für die islamische Gesetzgebung, d.h. die Sunnah des Gesandten Allahs (e), die eine  Zusammensetzung aus dem Gottesdienst in Worten, Taten und Überlieferungen ist, die uns mit einer echten Überlieferungskette erreicht haben, in Anspruch genommen. Allahs (I) sagt:

(Allah hat auf dich das Buch und die Weisheit herabgesandt und dich gelehrt, was du (vorher) nicht wusstest. Und Allahs Huld gegen dich ist groß.)                                                                                   (Qur´an 4:113)

 

Was sagt das islamische Gesetz über Hinzufügungen in die Religion Allahs, wofür Allah und Sein Gesandter keine Ermächtigung erteilt haben?

 

Allah (I) sagt:

(Aber nein! Wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, dessen Lohn (Ajr) steht für ihn bei seinem Herrn. Und sie soll keine Furcht überkommen, noch sollen sie traurig sein.)   (Qur´an 2:112)

   Wer sich mit seinen aufrichtigen Taten und seinem Herzen völlig Allah hingibt und mit dieser Aufrichtigkeit Allah in allen islamischen gottesdienstlichen Handlungen dient, die Allah als islamische Gesetzgebung herabgesandt hat, der erhält seinen Lohn (Ajr) bei Allah.

„Nur diese sind die Bewohner des Paradieses.“

   Ahmed berichtet von Abdullah Ibn Mas`ud (t):

“Der Gesandte Allahs (e) hat eine Linie gezeichnet und gesagt: “Das ist der Weg Allahs”. Dann zeichnete er Linien auf die rechte und die linke Seite dieser Linie und sagte: “Und dies sind Wege. Auf jedem dieser Wege ist ein Satan, der zu sich ruft.” Dann rezitierte er: (Und (Er hat euch befohlen:) Dies ist Mein Weg, ein gerader. So folgt ihm! Und folgt nicht den (anderen) Wegen, damit sie euch nicht von Seinem Weg auseinanderführen! Dies hat Er euch anbefohlen, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!)   (Qur´an 6:153)   (Sahih Ibn Habban, Hadith Nr.6)

   Und der Gesandte (e) sagte:

“Die besten Worte sind die Worte Allahs, und die beste Rechtleitung ist die Rechtleitung Muhammads. Das schlechteste aller Dinge ist eine Neuerung, und jede Neuerung ein Irregehen, und jedes Irregehen führt ins Höllenfeuer.”   (Sahih Ibn Khusaima, Hadith Nr.1785)

   Aus diesen Ajat und den prophetischen Ahadithen geht deutlich hervor, was für ein schwerwiegendes Vergehen es ist, wenn man über Allah und Seinen Gesandten etwas aussagt, das auf Unwissen und Lüge basiert; oder Neuerungen (Bid‛a) in die Religion Allahs einführt, ob dies nun die gottesdienstlichen Handlungen betrifft oder das Glauben an etwas, wofür Allah und Sein Gesandter keine Erlaubnis erteilt haben. Allah (I) sagt:

(Sag: Mein Herr hat nur die Abscheulichkeiten verboten, was von ihnen offen und was verborgen ist; und (auch) die Sünde und die Gewalttätigkeit ohne Recht, und, dass ihr Allah (etwas) beigesellt, wofür Er keine Ermächtigung herabgesandt hat, und dass ihr über Allah (etwas) sagt, was ihr nicht wisst.)                                                                         (Qur´an 7:33)

Und Allah (I) sagt:

(Und verfolge nicht das, wovon du kein Wissen hast. Gewiss, Gehör, Augenlicht und Herz - all diese - danach wird gefragt werden.)   (Qur´an 17:36)

Und Allah (I) sagt:

(Oder haben sie (etwa) Teilhaber, die ihnen als Religion festgelegt haben, was Allah nicht erlaubt hat?)   (Qur´an 42:21)

   Jeder, der in die Religion Allahs eine Neuerung (Bid‛a) einführt und in seiner islamischen Lebensweise (Al-Diin) mit Absicht etwas durchführt, das Allah und Sein Gesandter nicht vorgeschrieben haben, gehört zu denjenigen, die sich zu Unrecht die Freiheit nehmen, das zu erlauben was Allah verboten hat und das zu verbieten, was Allah erlaubt hat. Somit zählt er zu den Ungläubigen (Kafir), solange er sich nicht Allah reuig zuwendet. Dies wird in der Aussage des Gesandten Allahs (e) deutlich, der in der Auslegung (Tafsier) der Worte Allahs folgendes sagt:  In der Sura "Die Lossagung":

(“Sie haben ihre Gelehrten und ihre Mönche zu Herren genommen außer Allah.”)   (Qur´an 9:31)

In der Auslegung (Tafsier) dieses Verses steht:

“Sie haben die Gelehrten und die Mönche zwar nicht angebetet, dennoch gehorchten sie ihnen, wenn sie etwas verboten oder erlaubten. Das ist ihre Vergöttlichung.”                                                            (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr.3095)

   Und es folgt eine strenge Warnung an diejenigen, die diesen Personen Folge leisten, in dem, was sie erlauben, obwohl Allah es verboten hat und in dem, was sie verbieten, obwohl Allah es erlaubt hat. Auf diese wartet eine harte Strafe. Der Schaikh Abdurrahman Ibn Saadiy (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagt in der Auslegung (Tafsier) dieses Verses: “Und sie schreiben ihnen Gesetze vor und sagen Dinge aus, die gegen die Religion des Propheten sind und diese leisten dem Folge. Und sie haben auch ihre Gelehrten verherrlicht und machten aus ihren Gräbern Gebetsstätten und beteten sie als Götzen neben Allah an. Und sie brachten ihnen Opfer dar, richteten Bittgebete an sie und flehten sie um Hilfe.”

Und der Gesandte Allahs (e) machte deutlich, dass der Ungehorsam gegen das, womit er gesandt wurde, ein Verhalten des Nicht-Überzeug-Seins (gegen den Iman) ist. Der Gesandte (e) sagte:

“Keiner von euch ist gläubig, bis sein Wollen dem entspricht, womit ich gekommen bin.”                                                                                                   (Ein guter,gesunder Hadith)

 

 

Was ist Bid‛a (erfundene gottesdienstliche Handlung)?

 

   Um verstehen zu können, was Bid‛a ist, müssen wir zuerst wissen, was die Sunnah ist!

 

- Sunnah:

 

   Das sind Worte, Handlungen und das Vorbild des Gesandten Allahs (e), die von seinen Gefährten in Form von "Hadithen" schriftlich überliefert worden sind und den islamischen Glaubensinhalten (Aqida) entsprechen.

 

   Von Al-Hafidh Ibn Ragab (Möge Allah Sich seiner erbarmen): “Die Sunnah ist die praktizierte Methode; dies umfasst das Festhalten an dem, was der Gesandte (e) und seine rechtgeleiteten Nachfolger an Glauben, Taten und Worten verinnerlichten; und dies ist die ganze Sunnah.”

 

   Und das Festhalten an der Sunnah, sei es mit Worten, Taten und Glauben, ist im Islam eine Pflicht. Allahs (I) sagt:

(Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, (und zwar) für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.)   (Qur´an 33:21)

   Auch der Gesandte Allahs (e) befahl seiner Gemeinschaft (Ummah) seine Lehre aufrecht zu erhalten und seinem Weg und Beispiel zu folgen. Der Gesandte Allahs (e) sagte:

 

“Ich rate euch zur Gottesfurcht Allah gegenüber, dem Mächtigen und Erhabenen, und zum Hören und Gehorchen, selbst wenn ein abessinischer Sklave, dessen Kopf wie eine Rosine aussähe, über euch zum Befehlshaber eingesetzt ist. Wer von euch (lange) am Leben ist, der wird viele Meinungsverschiedenheiten sehen. So haltet euch an meine Sunna und an die Sunna der rechtgeleiteten, rechtschaffenen Nachfolger. Beißt mit den Zähnen darauf. Hütet euch vor den neuen Dingen (in Glaubensfragen); denn jede neue Sache ist eine Neuerung, und jede Neuerung ein Irrgehen, und jedes Irrgehen führt ins Höllenfeuer.”   (Sahih Ibn Habban, Hadith Nr.5)

   Der Schaikh des Islams Ibn Taimiyah (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagte: “….Denn Muhammad (e) wurde an jeden gesandt; an die Menschen und die Ğinn, an die Leute der Schrift und auch an alle anderen. Mit allem, was ihre Religion betrifft und allen Angelegenheiten, ob es verborgene oder offensichtliche sind - bezüglich ihrem Glauben, ihren Wahrheiten, Methoden und Gesetzgebungen. Denn es gibt keine Glaubensinhalte außer denen, mit welchen er gesandt wurde, keine Wahrheit außer seiner Wahrheit, keinen Weg außer seinem Weg und keine Gesetzgebung außer seiner Gesetzgebung. Und kein Geschöpf erreicht Allah und Seine Zufriedenheit und Sein Paradies (Jannah) und Seinen Segen und Seine Unterstützung, ohne dass er Ihm Folge leistet, ob im Verborgenen oder im Offenkundigen. In den verborgenen oder offenkundigen Taten und Worten des Herzens, dem Glauben, der Situation und der Wahrheit. Und in den Aussagen der Zunge und den Taten der Körperglieder. Und Allah hat keine Verbündeten (Gefolgsleute), außer denjenigen, die Ihm im Verborgenen und im Offenkundigen Folge leisten und an das Verborgene glauben, von dem Allah berichtet hat; und Allah stets Gehorsam leisten, indem sie das, was den Geschöpfen zur Pflicht gemacht wurde, wie das Erfüllen der Pflichten erfüllen und das Unterlassen des Verbotenen, durchführen…….

   Und wer denkt, dass jemand, der seine Pflichten nicht erfüllt und sich von dem Verbotenen nicht fernhält, ob dieser Mensch vernünftig oder verrückt ist, zu den Gefolgsleuten Allahs zählt, die Ihn fürchten; von der erfolgreichen Partei Allahs ist; zu den guten Dienern Allahs gehört, deren Stufen Allah bei Sich erhöht, durch ihr Wissen und ihren starken Glauben, obwohl dieser seine Pflichten nicht erfüllt und das Verbotene nicht unterlässt. So wird er als ein Ungläubiger bezeichnet, der vom Islam abgefallen ist. Er bezeugt nicht, dass Muhammad (e) der Gesandte Allahs ist; im Gegenteil, er leugnet Muhammad (e) mit dem, was er bezeugt. Denn Muhammad (e) berichtete von Allah, dass diejenigen Seine Gefolgsleute sind, die gottesfürchtig und gläubig sind. Allah (I) sagt:

(Sicherlich, über Allahs Gefolgsleute soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein, diejenigen, die glauben und gottesfürchtig sind.)                                                                             (Qur´an 10:62-63)

Und Allah (I) sagt:

(O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennen lernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch, Allah ist Allwissend und Allkundig.)   (Qur´an 49:13)

   Und die Gottesfurcht ist, dass der Mensch Allah in Seinem Lichte Gehorsam leistet, indem er auf Seine Barmherzigkeit hofft. Und dass er den Ungehorsam gegenüber Allah in Seinem Lichte unterlässt, indem er sich vor Seiner Strafe fürchtet. Und die Gefolgsleute Allahs nähern sich Ihm nicht, außer durch die Umsetzung ihrer Pflichten und dann der Sunnah. In einem Heiligen Hadith sagt der Prophet (e), dass Allah (I) sagt:

‹Mein Knecht nähert sich Mir nicht mit etwas, das Ich mehr liebe als das, was Ich ihm zur Pflicht auferlegte. Mein Knecht fährt fort, sich Mir durch zusätzliche Frömmigkeit zu nähern, bis Ich ihn liebe.›                                                                                              (Al-Fatawy Al-Kubra)

Die Bedeutung der Bid‛a allgemein

   Etwas erfinden, was vorher nicht existierte. Allah (I) sagt:

((Er ist) der Schöpfer der Himmel und der Erde.)                                                                                  (Qur´an 2:117)

   Der Schaikh Abdurrahman Ibn Saadiy (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagt in der Auslegung (Tafsier) dieses Verses: “D.h., Allah ist ihr Schöpfer, Er hat sie auf eine gute und perfekte Art und Weise erschaffen, ohne vergleichbare Beispiele.”  Und Allah (I) sagt:

(Sag: Ich bin kein Neubeginn unter den Gesandten.)                                                                             (Qur´an 46:9)

   Der Schaikh Abdurrahman Ibn Saadiy (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagt in der Auslegung (Tafsier) dieses Verses: “D.h., ich bin nicht der erste Gesandte der zu euch kam, damit ihr meine Botschaft befremdet und meinen Ruf ablehnt, denn das, wozu die Propheten und Gesandten vor mir gerufen haben, ist identisch mit dem, wozu ich euch rufe; wieso lehnt ihr meine Botschaft ab?”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch diese allgemeine Bedeutung wird

die Bid‛a in zwei geteilt

 

1)     Religiöse Bid‛a:

 

   Alles was erneuert und erfunden wurde in der Religion Allahs und anders ist als das, was der Gesandte Allahs (e) und seine Gefährten an Glaubensinhalten (Aqida) verinnerlichten und in die Tat umsetzten. Und dies ist die verbotene Bid‛a, die im Qur´an erwähnt wird. Allah (I) sagt:

(Wer aber dem Gesandten entgegenwirkt, nachdem ihm die Rechtleitung klar geworden ist, und einem anderen Weg als dem der Gläubigen folgt, werden Wir dem zukehren, dem er sich zugekehrt hat, und ihn der Hölle aussetzen, und (wie) böse ist der Ausgang!)   (Qur´an 4:115)

Der Gesandte (e) sagte:

“Jeder wird in das Paradies gehen, mit Ausnahme derer, die es ablehnen.” Die Leute fragten: “Und wer wird es ablehnen?” Er sagte: “Wer mir Gehorsam leistet, der geht ins Paradies, und wer mir Ungehorsam leistet, der hat es abgelehnt.”   (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 6851)

   Der Schaikh des Islam Ibn Taimiyah (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagte: “Deswegen hat Allah (I) uns bei jedem Gebet befohlen zu sagen:

(Leite uns den Geraden Weg, den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast, nicht derjenigen, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht der Irregehenden!)   (Qur´an 1:6-7)

   Die den Zorn Allahs erregen sind diejenigen, welche die Wahrheit kennen, jedoch das Gegenteil davon tun. Die Irregehenden sind diejenigen, welche Allah ohne jegliches Wissen dienen. Obwohl sie wissen, dass sie damit gegen das Buch und die Rechtleitung handeln, gehören sie zu denen, die den Zorn Allahs erregen.

 

- Die religiöse Bid‛a unterteilt sich auch in zwei:

 

  • Bid‛a, die zum Unglauben (Kufr) führt und den, der diese Bid`a praktiziert, aus dem islamischen Glauben ausstößt; wie die Bid‛a, die mit den islamischen Glaubensinhalten (Aqida) verbunden ist, wie z.B., dass man für etwas anderes als für Allah opfert, man die Gräber rituell umrundet (als Gottesdienst), etwas anderes als Allah anruft, Bittgebete spricht und anfleht, wobei nichts außer Allah dazu imstande ist, diese zu erhören und zu erfüllen. Diese und ähnliche Arten von gottesdienstlichen Handlungen, die allein Allah gebühren. Allah (I) sagt:

(Sag: Gewiss, mein Gebet und mein (Schlacht)opfer    (meine Kulthandlung), mein Leben und mein Sterben gehören Allah, dem Herrn der Weltenbewohner.)   (Qur´an 6:162)

  • Bid‛a, die nicht zum Unglauben (Kufr) führt; aber sie ist

ein Weg dazu, wie zum Beispiel das Bebauen und Beschmücken von Gräbern und das Gebet und das Bittgebet in den Grabstätten. Deshalb hat der Gesandte Allahs (e) seine Gemeinschaft (Ummah) davor gewarnt, seine Begräbnisstätte zu einem Festort zu machen, um damit zu vermeiden, dass man gottesdienstliche Handlungen für ihn vollbringt, obwohl nur Allah ein Anrecht darauf hat. Der Gesandte Allahs (e) sagte:

“Macht aus euren Häusern keine Grabstätten, und macht meine Begräbnisstätte nicht zum Festort, sondern bittet Allah um Segnung und Heil für mich, denn euer Bittgebet wird mir übermittelt, wo auch immer ihr seid.”                                                           (Sunan Abu Dawud,Hadith Nr.2042)

  • Bid‛a, dessen Gebote das Gebieten zur Ungehorsamkeit, die Enthaltsamkeit vom Heiraten, das ununterbrochene Fasten, das ständige Gebet durch die ganze Nacht und Ähnliches, enthalten.

   Dies wird deutlich in der Überlieferung von Anas ibn Malik:

“Eine Gruppe von drei Männern suchte die Wohnungen der Frauen des Propheten auf, um sich über die Frömmigkeit des Propheten zu erkundigen. Als sie davon Kenntnis nahmen, machten sie den Eindruck, als ob sie derartige Praxis für gering schätzten. Sie sagten dann: "Wer sind wir gegenüber dem Propheten? Ihm ist doch jede vergangene und künftige Schuld vergeben worden.” Einer von ihnen sagte: “Was mich aber angeht, so verbringe ich die ganze Nacht im Gebet.” Ein anderer berichtet: “Ich aber faste die ganze Zeit und breche nicht mein Fasten.” Der dritte sagte: “Ich enthalte mich aber der Frauen und werde niemals heiraten.” Der Gesandte Allahs kam hinzu und sagte: “Seid ihr diejenigen, die dieses und jenes gesagt haben? Was mich wirklich angeht, so bin ich bei Allah unter euch derjenige, der Allah am meisten fürchtet und Ihm gegenüber am frömmsten ist. Dennoch faste ich und breche ich mein Fasten, bete und gehe ich schlafen und heirate die Frauen. Wer sich von diesem meinem Weg (As-Sunnah) abwendet, der gehört nicht zu mir.”   (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.4776)

   Jeder, der Allah mit etwas anderem dient, wozu Allah keine Ermächtigung erteilt hat und was Sein Gesandter (e) und dessen rechtgeleitete Nachfolger nicht als Sunnah vorgelebt haben, gehört zu den Erneuerern. Dies bestätigt sich durch die Aussage des Gesandten Allahs (e):

“Ich rate euch zur Gottesfurcht (Taqwa) Allah gegenüber, dem Mächtigen und Erhabenen, und zum Hören und Gehorchen, selbst wenn ein abessinischer Sklave, dessen Kopf wie eine Rosine aussähe, über euch zum Befehlshaber eingesetzt ist. Wer von euch (lange) am Leben ist, der wird viele Meinungsverschiedenheiten sehen. So haltet euch an meine Sunna und an die Sunna der rechtgeleiteten, rechtschaffenen Nachfolger. Beißt mit den Zähnen darauf. Hütet euch vor den neuen Dingen (in Glaubensfragen); denn jede neue Sache ist eine Neuerung, und jede Neuerung ein Irrgehen, und jedes Irrgehen führt ins Höllenfeuer.”   (Sahih Ibn Habban, Hadith Nr.5)

 

2)     Weltliche Bid‛a:

   Alles an Erneuerungen und Erfindungen in Bezug auf das Leben, die keine Beziehung zur islamischen Gesetzgebung haben, wie wissenschaftliche Erfindungen und Ähnliches. Diese sind erlaubt und werden nicht als Erneuerung in der Religion bezeichnet, obwohl sie in der Sprache als solche benannt werden. Jedoch gehören sie nicht zu dem, wovor der Gesandte Allahs (e) gewarnt hat, denn die Regel ist, dass alles, was Sitten oder Lebensangelegenheiten betrifft, solange erlaubt ist, bis ein Gegenbeweis dies aufhebt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die islamischen Standpunkte in Bezug auf die Erneuerungen in der Religion!

 

   Wenn wir über die Pflichten des Glaubensbekenntnisses, «...dass ‛Muhammad Sein (Allahs) Diener und Gesandter ist’» nur Bescheid wüssten:

   Ihm in dem Folge leisten, was er befohlen hat; ihm für das Glauben schenken, was er  berichtet hat; das meiden, was er untersagt hat und Allah nur auf die Weise dienen, die Er uns erlaubt hat. Somit wird uns klar, dass es für uns eine Pflicht ist, alles abzustoßen und abzulehnen, was sich als Neuerung in der Religion Allahs (I) herausstellt. Allah (I) sagt:

(Was nun der Gesandte euch gibt, das nehmt; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah. Gewiss, Allah ist streng im Bestrafen.)   (Qur´an 59:7)

Und Allah (I) sagt:

(So sollen diejenigen, die Seinem Befehl zuwider handeln, sich vorsehen, dass nicht eine Versuchung sie trifft oder schmerzhafte Strafe sie trifft.)   (Qur´an 18:63)

Und der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Wer in dieser unserer Sache etwas neu begründet, was nicht dazu (gehört), ist abzuweisen.”                                                                                             (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.2550)

Hudaifa Ibn Al-Yamān (t) berichtete:

“Die Menschen pflegten, den Gesandten Allahs (r) über die guten Dinge zu fragen, und ich pflegte ihn über das Übel zu fragen, weil ich befürchtete, dass dieses in mich gelangt. Ich sagte: “O Gesandter Allahs (r), wir befanden uns einst in einer Ğahiliyya und in einem Übel zugleich, und Allah brachte uns dieses Gute (durch den Islam). Wird es nach diesem Guten wieder Übel geben?” Und er erwiderte: “Ja!” Ich sagte wieder: “Und wird es nach diesem Übel wieder Gutes geben?” Er sagte: “Ja! Und es wird Spuren des Verderbens haben.” Ich fragte: “Und wie sehen seine Spuren des Verderbens aus?” Er sagte: “Es wird Menschen geben, die die anderen führen, aber nicht mit meiner Rechtleitung; von ihnen wirst du Dinge bejahen und andere verabscheuen.” Ich fragte: “Wird es nach diesem Guten wieder Übel geben?” Und er sagte: “Ja! Es wird Leute geben, die die anderen soweit bis zu den Toren des Höllenfeuers aufrufen, und wer ihnen folgt, den werden sie ins Feuer einführen. Ich sagte: “O Gesandter Allahs (r), beschreibe sie uns!” Und er sagte: “Sie gehören äußerlich zu uns und sprechen unsere Sprache.” Ich sagte: “Was befiehlst du mir, falls ich so etwas erlebe?” Der Prophet sagte: “Bleibe stets mit der Gemeinschaft der Muslime und mit deren Imam verbunden.” Ich fragte: “Wie, wenn sie (die Muslime) weder eine Gemeinschaft noch einen Imam haben?” Er sagte: “Dann verlasse alle diese Gruppen, auch dann, wenn du an dem Stamm eines Baumes mit deinen Zähnen festhalten müsstest, bis der Tod dich ereilt, während du dich noch in diesem Zustand befindest!”                                                           (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.3411)

   Und Abdullah Ibn Mas`ud (t) sagt, dass er den Gesandten Allahs (r) sagen hörte:

 

(Am Tag des Jüngsten Gerichts) werde ich vor euch am Wasserbecken stehen. Es werden wahrlich Leute an mir vorbeikommen, die ich kenne und die mich kennen. Dann wird zwischen mir und ihnen eine Trennung gemacht. Ich werde dann sagen: O mein Herr, diese Leute gehören zu mir! Und mir wird gesagt: Du weißt nicht, was sie nach dir (in der Religion) verändert haben....”                                                             (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.6205)

   Von Abdullah Ibn Abbas (t) wird berichtet, dass der Gesandte Allahs (r) sagte:

 

“Allah lehnt es ab, den Gottesdienst einer Person anzunehmen, die Bid`a begeht, bis er diese Bid`a unterlässt.”   (Sahih Ibn Maja, Hadith Nr. 50)

 

   Und der Gesandte Allahs (r) erklärte, dass nach ihm viele Versuchungen (Fitan) kommen und der Ausweg davon ist, dass man am Buch Allahs und an der Sunnah des Propheten (r) festhält und nicht an den Neuerungen und an der Bid‛a in der Religion (Al-Diin) Allahs. Denn von Aly (t) wird berichtet, dass der Gesandte Allahs (r) sagte:

 

“Es wird eine Versuchung (Fitnah) geben.” Ich sagte: “O Gesandter Allahs und was ist der Ausweg davon?” Er sagte: “Das Buch Allahs. Es enthält die Berichte über die, die vor euch waren und Nachrichten über die, die nach euch kommen und die Entscheidung zwischen euch. Es ist die Unterscheidung und kein Scherz. Wer es aus Gewaltsucht verlässt, den wird Allah zerstören; und wer die Rechtleitung irgendwo anders sucht, außer in ihm, den lässt Allah irregehen. Und es ist das feste Seil Allahs; und es ist die weise Ermahnung; und es ist der gerade Weg, auf welchem man sich durch die Triebe nicht verirrt; und die Zungen nichts Falsches sagen; und seine Wunder werden nie enden; und er wird durch vieles Antworten nicht erschöpft; und die Gelehrten werden nie satt davon; und als die Ğinn ihn gehört hatten, hörten sie nicht mehr auf zu sagen: („Wir haben einen wunderbaren Qur´an gehört, der zur Besonnenheit leitet.)   (Qur´an 72:1-2). Wer mit ihm spricht, sagt die Wahrheit; und wer seine Taten nach ihm richtet, der bekommt Lohn (Ajr); und wer mit ihm richtet, der ist gerecht; und wer zu ihm ruft, ruft zum geraden Weg.”   (Sunan Al-Termedhi, Hadith Nr. 2906)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einige Aussagen von Gelehrten und Erläuterern des Qur´an in Bezug  auf die Ablehnung der Bid‛a

 

  • Omar Ibn Al-Khattab (t) sagte: “Wehe den Meinungsbesitzern! Denn sie sind Feinde der Sunan (Worte, Handlungen und das Vorbild des Propheten). Sie waren zu müde, die Hadithe auswendig zu lernen. Dafür sagten sie ihre Meinungen und sind irregegangen und haben in die Irre geführt.”
  • Ibn Abbas (t) sagte in der Auslegung (Tafsier) der Worte Allahs: “An dem Tag, da (die einen) Gesichter weiß und (die anderen) Gesichter schwarz sein werden. Was nun diejenigen angeht, deren Gesichter weiß sein werden: Diese sind Gefolgsleute der Sunnah und der Gemeinschaft und die Wissen besitzen. Was nun diejenigen angeht, deren Gesichter schwarz sein werden: Das sind die Leute der Bid‛a und die Irregegangenen.”
  • Omar Ibn Abdulaziz (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagte: “Der Gesandte Allahs (r) hat eine Sunnah festgelegt und seine rechtgeleiteten Gefolgsleute auch. Die Umsetzung dieser Sunnah ist eine Bestätigung des Buches Allahs und eine Vervollständigung des Gottesdienstes und eine Stärkung der Religion Allahs. Niemand darf sie ändern oder umtauschen und das beachten, was gegen sie spricht. Wer sie als Leitung nimmt, der ist rechtgeleitet und wer sie als Unterstützung nimmt, der ist ein Sieger. Wer jedoch gegen sie steuert und einem anderen Weg als dem der Gläubigen folgt, dem gibt Allah das, was er sucht. Allah gibt ihm das Höllenfeuer (Jahannam) und sein Schicksal ist Übel.”
  • Al-Fudail Ibn Aiad (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagte: “Wenn du auf deinem Weg einem Mann begegnest, der Bid‛a verbreitet, so nimm einen anderen Weg. Die Taten desjenigen, der Bid`a-Handlungen durchführt, werden nicht zu Allah hochgehoben. Derjenige, der jemandem hilft, der Bid`a vollbringt, der hat dazu beigetragen, dass der Islam zerstört wird.”
  • Sufian Al-Thawry (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagte: “Die Bid‛a ist dem Satan (Iblis) lieber als die Sünde, denn die Sünde kann man bereuen, jedoch die Bid‛a nicht.”
  • Ibn Al-Qayyim (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagte: “Wenn die Herzen sich mit der Bid‛a beschäftigt haben, kehren sie von der Sunnah ( Lebensweise des Propheten s.a.s.) ab.”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Antworten auf die zweifelhaften Angelegenheiten über das Gutheißen der Bid‛a in der Religion

 

   Manche, die über die islamische Gesetzgebung (Schari'a) kein Wissen besitzen, nutzen dies aus, um ihre Bid‛a und Erneuerungen in der Religion zu verbreiten. Dazu nehmen sie die Aussage des Gesandten Allahs (r) als Beweis, in welcher er sagte:

“Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft, der erhält dafür seinen Lohn (Ajr) und das gleiche Maß an Lohn derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihren Lohn (Ajr) zu verringern. Und wer im Islam eine schlechte Sunnah (Handlung) hervorruft, dem wird dafür Sünde zuteil und  das gleiche Maß an Sünde derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihre Sünden zu verringern.”  (Sahih Muslim, Hadith Nr.1017)

   Und die Antwort darauf, dass derjenige der sagte: “Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft”, derjenige ist, der auch sagte: “und jede Neuerung ist ein Irrgehen.”

v  Es ist ausgeschlossen, dass der Ehrliche (r) Aussagen macht, die sich gegenseitig aufheben oder widersprüchlich sind. Und der Beweis dafür, dass diese zwei Ahadith sich nicht widersprechen, ist die Aussage des Gesandten Allahs (r): “Wer im Islam eine gute Sunnah hervorruft” und die Bid‛a ist nicht vom Islam. Und er sagte (r): “gute” und die Bid‛a ist nicht gut. Und er unterschied zwischen der Sunnah und der Bid‛a. Denn die Bedeutung von “Wer eine Sunnah (Handlung) hervorruft.” ist, dass jemand eine in Vergessenheit geratene Sunnah wiederbelebt, die schon existierte und die der Gesandte Allahs befahl, in Worten oder Taten. Damit ist die Sunnah (Handlung) ein relativer Zusatz, wie auch die Bid‛a ein relativer Zusatz ist; für denjenigen, der eine Sunnah wiederbelebt, nachdem sie in Vergessenheit geraten war. Diese Aussage bestätigt den Grund für den genannten Hadith (es handelt sich hier um eine Geschichte); es kamen Leute zum Gesandten Allahs (r), die in einem sehr schlechten Zustand waren. Der Gesandte Allahs (r) rief sodann die Menschen dazu auf, für sie zu spenden. Dann kam ein Mann von den Ansar, der einen schweren Sack in seiner Hand hielt, der voller Silber war. Er stellte den Sack vor den Gesandten (r) und der Gesandte (r) freute sich darüber und machte ein glückliches Gesicht und sagte: “Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft, der erhält dafür seinen Lohn (Ajr) und das gleiche Maß an Lohn derer, die ihm Folge leisteten, bis zum Jüngsten Tag.”

   Hier ist die Bedeutung von Al-SAN (Handlung) die Umsetzung in die Tat; jedoch nicht SAN (Handlung) in der islamischen Gesetzgebung (Schari'a). So wird die Bedeutung von “Wer im Islam eine gute Sunnah (Handlung) hervorruft”, dass in die Tat umgesetzt wird und nicht etwas in die islamische Gesetzgebung eingeführt wird, weil dies verboten ist, “und jede Neuerung ist ein Irrgehen.”

   So widersprechen sich die Worte des Gesandten (r) nach dem gemeinsamen Beschluss der Gelehrten nicht. Aus diesem Hadith wird also klar, dass es sich um die Wiederbelebung einer Sunnah handelt.

   Ein Beispiel hierfür: Ein Gelehrter hält sich in einem Land auf, in welchem weder der Qur´an, noch die Sunnah gelehrt wird. So belebt er diese Sunnah, indem er den Menschen den Qur´an und die Sunnah beibringt oder andere Lehrer dafür einsetzt. Oder er hält sich in einem Land auf, in welchem sich die Männer ihre Bärte wegrasieren oder kürzen. Er regt sie dazu an, ihre Bärte wachsen zu lassen, womit er in diesem Land eine großartige Sunnah wiederbelebt, die dort nicht bekannt war. Somit erhält er seinen Lohn (Ajr) und das gleiche Maß an Lohn derer, die Allah durch ihn rechtgeleitet hat. Und der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Unterscheidet euch von den Götzendienern; lasset den Bart wachsen und schneidet den Schnurrbart kurz.”                                                                                       (Muttafaqun  Alaih)

   Und als die Menschen diesen Gelehrten sahen, wie er seinen Bart wachsen lässt und auch die anderen dazu aufruft, folgten sie ihm und belebten allesamt diese Sunnah.

   Oder wenn man zur Einhaltung von gottesdienstlichen Handlungen und bekannten Regeln in der Religion aufruft, und zwar in Ländern oder Stämmen, in welchen durch Unwissenheit diese Dinge nicht bekannt sind. Deshalb wird von denjenigen, der solches verbreitet und wiederbelebt gesagt, dass er eine gute Sunnah hervorgerufen hat.

Jedoch mit der Bedeutung, dass er auf eine Handlung im Islam hingewiesen hat und nicht, dass er der Religion eine neue Handlung hinzugefügt hat, für die Allah keine Erlaubnis erteilt hat. Denn jede Bid‛a ist gemäß der Aussage (Sahih Al-Hadith) des Gesandten Allahs (r) ein Irregehen:

“Hütet euch vor den neuen Dingen, denn jedes neue Ding ist eine Neuerung, und jede Neuerung ein Irregehen, und jedes Irregehen führt ins Höllenfeuer.”   (Al-Fatawy Al-Kubra)

   Und die Leute der Bid‛a nutzen jede Gelegenheit dafür, um für ihre Bid‛a zu werben und sie in den Augen der Menschen schön zu machen. Hierzu verwenden sie zum Beispiel die Aussage des Amir Al-Mumineen Omar (t), als dieser die Menschen zusammenrief, um das erquickende Gebet (Tarawih-Gebet) im Ramadan (zusätzliches Gebet, das im Ramadan nach dem 'Ischaa-Gebet verrichtet wird) unter der Leitung eines Vorbeters zu verrichten. Er sagte über dieses Gebet, welch gute Bid‛a es doch sei. Damit meinte Omar (t) jedoch die wörtliche Bid‛a, die sprachlich so genannt wird; und nicht die Bid‘a in der islamischen Gesetzgebung (Schari'a). Denn das Tarawih-Gebet hat eine Wurzel in der Schari'a (den Geboten, Rechten und Pflichten im Islam). Omar (t) hat dieses Gebet nicht neu eingeführt. Denn der Gesandte Allahs (r) hat mit seinen Gefährten dieses Gebet drei Tage lang verrichtet und danach unterlassen und gesagt:

“Ich fürchte, dass es euch zur Pflicht wird und ihr diese nicht einhalten könnt.”   (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 1908)

   Danach hielten die Gefährten (Allahs Wohlgefallen auf ihnen alle) daran fest und verrichteten dieses Gebet zu Lebzeiten des Propheten und auch nach seinem Tod. Jeder pflegte es in der Prophetenmoschee allein zu verrichten, bis Omar (t) nach dem Tod des Propheten sie alle zusammenbrachte, damit das Gebet in Gemeinschaft unter der Führung eines Vorbeters verrichtet wird. So wurde die Befürchtung des Gesandten Allahs (r) wahr, dass dieses Gebet von den Menschen verrichtet wird, als wenn es eine Pflicht wäre. Aus der Aussage von Omar (t) (“welch gute Bid‛a”) stellt sich heraus, dass das Tarawih-Gebet eine Wurzel in der Schari'a hat und Omar (t) dieses nicht als Neuerung in die Religion eingeführt hat. Denn der Gesandte Allahs (r) hat es verrichtet und dann unterlassen, weil er (r) befürchtete, dass es (von Allah) für seine Gemeinde zur Pflicht erklärt werden könnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Standpunkt gegenüber dem  Erneuerer in

 der Religion

   Allah (I) sagt:

(Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt worden ist, und folgt außer Ihm keinen (anderen) Schutzherren! Wie wenig ihr bedenkt!)   (Qur´an 7:3)

   Entweder handelt der Erneuerer aus Unwissenheit, wobei seine Neuerung nicht in der Öffentlichkeit verbreitet wurde. So muss er zurechtgewiesen werden, indem man ihm Beweise aus der islamischen Gesetzgebung (Schari'a) und der Sunnah nennt, um ihn von der Falschheit seiner Tat zu überzeugen. Oder handelt der Erneuerer aus eigenem Willen und Trieben. In diesem Fall muss er daran erinnert werden, dass er Allah fürchten soll, indem man ihm Beweise aus der islamischen Gesetzgebung (Schari'a) nennt, durch Weisheit und guten Rat. Wenn er dies jedoch ablehnt, überheblich reagiert und auf seine Neuerung beharrt, muss seine Tat (Neuerung) veröffentlicht werden, indem man Gegenbeweise aus der islamischen Gesetzgebung (Schari'a) und der Sunnah nennt. Somit werden die Menschen vor ihm und seiner Neuerung gewarnt, damit sie sich von ihm und seinen falschen Taten fernhalten können. Die Bid`a kann zum Unglauben führen oder aber auch nicht. Wenn sie zum Unglauben führt, so muss man denjenigen, der diese Neuerung durchführt, meiden, nachdem dieser zurechtgewiesen wurde, aber jedoch auf seine falschen Taten beharrt. Wenn sie nicht zum Unglauben führt, so wendet man sich entweder von ihm ab, wenn es im Interesse der Allgemeinheit ist, oder aber man wendet sich nicht von ihm ab, damit er nicht zu einer leichten Beute für den Satan wird, in der Hoffnung, dass jener Erneuerer seine falschen Taten durch die kontinuierlichen guten Ratschläge unterlässt. In einer Aussage des Gesandten Allahs (r) heißt es:

“Es ist nicht statthaft, dass ein Muslim seinen Bruder länger als drei Tage meidet.”   (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 5718)

   Gegen jede Neuerung gibt es in der Schari'a und der Sunnah Gegenbeweise, um ihre Falschheit aufzudecken. Und dies ist die Vorgehensweise, die unsere Vorfahren dieser Ummah angewendet haben. Es ist nicht nur eine Pflicht und Verantwortung für die Gelehrten, diese Erneuerer auf ihre Fehler hinzuweisen; vielmehr ist jeder Muslim dazu verpflichtet, sie auf ihre Fehler aufmerksam zu machen, wenn er Erneuerungen in der Religion begegnet, die keine Wurzeln in der Schari'a haben.

   Wenn der Muslim dazu imstande ist, diese Neuerung mit Beweisen aus dem Buch Allahs und der Sunnah des Propheten zu verdeutlichen und zu erklären, so muss er dies tun. Andernfalls lastet auf ihm die Pflicht, dies an die Gelehrten weiterzuleiten, die dagegenwirken, indem sie die Gegen-beweise vorbringen und es erklären.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gründe, die dazu geführt haben, dass die Bid‛a und Erneuerungen zustande kamen

 

  • Dadurch, dass man sich allmählich von der Schari'a (islamische Glaubenslehre) entfernt und die Umsetzung der Gebote, Rechte und Pflichten unterlässt; und das Zufriedensein mit etwas anderem außer dem Islam. Allah (I) sagt:

(O die ihr glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und den Befehlshabern (die Verantwortlichen) unter euch! Wenn ihr miteinander über etwas streitet, dann bringt es vor Allah und den Gesandten, wenn ihr wirklich an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. Das ist am besten und am ehesten ein guter Ausgang (die schönste Auslegung).)   (Qur´an 4:59)

  • Dadurch, dass man sich von der Sunnah (islamische Glaubenslehre) entfernt und ihre Umsetzung unterlässt; denn je ferner der Muslim von der Umsetzung der Sunnah ist, desto näher ist er der Bid‛a. Die Sunnah ist gefüllt mit Aussagen und Taten des Gesandten Allahs (r), die dem Muslim völlig ausreichen und er weder Bid‛a noch Erneurungen in der Religion braucht. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Ich hinterlasse euch zwei Dinge, ihr werdet nie nach ihnen irregehen. Und dies sind: Das Buch Allahs und meine Sunnah. Und sie werden sich nie trennen bis sie am Becken erscheinen.”                                                                                              (Al-Mustadrak ala Al-Sahihain, Hadith Nr. 319)

  • Durch das Meiden des Qur´an und dadurch, dass man nicht versucht, ihn zu verstehen und sich nur seinen Segen wünscht. Durch das Unterlassen des Gedenken Allahs und das Meiden der Verinnerlichung der Religion. Allah (I) sagt:

(Wer für die Ermahnung des Allerbarmers blind ist, dem verschaffen Wir einen Satan, der ihm dann zum Gesellen wird.)   (Qur´an 43:36)

  • Durch das Abstoßen und Ablehnen von Al-Haqq (die Wahrhaftigkeit). Allah (I) sagt:

(Und wenn man zu ihm sagt: “Fürchte Allah”, reißt ihn der Stolz zur Sünde hin. Die Hölle soll seine Genüge sein – wahrlich eine schlimme Lagerstatt!)                                                                                (Qur´an 2:206)

  • Dadurch, dass man sich an Menschen wendet, die sich als Gelehrte bezeichnen, aber eigentlich zu den Unwissenden und Irregehenden gehören. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Wahrlich, Allah nimmt das Wissen nicht hinweg, indem Er es aus dem Gedächtnis der Menschen herausreißt, sondern Er nimmt das Wissen hinweg, indem Er die Gelehrten sterben lässt; und wenn keiner von ihnen übrig bleibt, dann nehmen die Menschen unwissende Köpfe in Anspruch, welche gefragt werden und ein Urteil geben, bei dem jegliche Grundlage des Wissens fehlt. Somit werden sie selbst abirren, aber auch die Menschen in die Irre führen.”   (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr. 100)

  • Dadurch, dass sich die Menschen damit begnügen, sich ihr Wissen bezüglich der Religion nur aus Büchern zu holen und es unterlassen, sich auch an islamische Gelehrte zu wenden. Es wurde gesagt: (Wer sich sein Buch als Schaikh (Gelehrter) nimmt, dessen Nachteile sind mehr als seine Vorteile). Auch durch das Lesen von Büchern, über dessen Autoren und Inhalt es Zweifel gibt. Omar Ibn Al-Khattab (t) kam mit einem Buch von irgendwelchen Leuten zum Gesandten Allahs (r), der es las und zornig wurde. Da sagte er(r):

“Kommt du etwa über sie (die Religion) ins Zweifeln, oh Sohn des Khattab? Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, ich habe sie euch weiß und rein gebracht, so fragt nicht nach irgendwelchen Dingen, worauf euch eine Wahrheit berichtet wird, die ihr dann leugnet oder euch etwas Falsches berichtet wird, das ihr dann glaubt. Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, wenn Musa (r) noch am Leben wäre, so würde er nichts anderes tun, als mir zu folgen.”   (Musnad al-Imam Ahmad, Hadith Nr. 15195)

  • Dadurch, dass die Veröffentlichung des wahren Wissens verhindert wird und durch das Schweigen der Gelehrten und der Verheimlichung des echten Wissens. Allah (I) sagt:

(Diejenigen, die verheimlichen, was Wir an klaren Beweisen und Rechtleitung hinabgesandt haben, nachdem Wir es den Menschen in der Schrift klar gemacht haben, sie werden von Allah verflucht und auch von den Fluchenden, - außer denjenigen, die bereuen und verbessern und klar machen. Ihre Reue nehme Ich an, Ich bin ja der Reue-Annehmende und Barmherzige.)   (Qur´an 2:159-160)

  • Dadurch, dass in der Religion (Al-Diin) übertrieben wird, was einer der Gründe dafür ist, dass der Schirk (Götzenanbetung: die Beigesellung und das Anbeten von jeglichen Götzen) und die Bid‛a sich verbreiten. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Hütet euch vor Übertreibung in der Religion, denn diejenigen, die vor euch kamen, wurden wegen  Übertreibung in der Religion zerstört.”                                                                                                (Sahih ibn Habban,HadithNr.3871)

  • Dadurch, dass man sich in den Angelegenheiten in Bezug auf die islamische Gesetzgebung (Schari'a) auf den Verstand verlässt. Allah (I) sagt:

(Weder für einen gläubigen Mann noch für eine gläubige Frau gibt es, wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit entschieden haben, die Möglichkeit, in ihrer Angelegenheit zu wählen. Und wer sich Allah und Seinem Gesandten widersetzt, der befindet sich ja in deutlichem Irrtum.)   (Qur´an 33:36)

  • Dadurch, dass man seinen eigenen Neigungen folgt, den Gelüsten Gehör schenkt und sich nach ihnen richtet.  Allah (I) sagt:

(Was meinst du wohl zu jemandem, der sich als seinen Gott seine Neigung genommen hat, den Allah trotz (seines) Wissens hat in die Irre gehen lassen und dem Er das Gehör und das Herz versiegelt und auf dessen Augenlicht eine Hülle gelegt hat? Wer könnte ihn nach Allah rechtleiten? Bedenkt ihr denn nicht?)  (Qur´an 45:23)

  • Durch das abscheuliche Extreme (Übertreibung) und dem Befolgen von Regeln, die nicht von der islamischen Gesetzgebung (Schari'a) sind und dadurch, dass man das Verhalten und Denken von Menschen blind nachahmt, deren Wissen weder auf echtem Wissen, noch auf Rechtleitung basiert. Allah (I) sagt:

(Und wenn man zu ihnen sagt: “Folgt dem, was Allah herabgesandt hat”, sagen sie: “Nein! Vielmehr folgen wir dem, worin wir unsere Väter vorgefunden haben.” Was denn, auch wenn ihre Väter nichts begriffen und nicht rechtgeleitet waren?)(Qur´an 2:170)

  • Durch das Beisammensein mit den Menschen, die nur Böses und Übles im Sinn haben. Allah (I) sagt:

(Und an dem Tag wird der Ungerechte sich in die Hände beißen und sagen: “O hätte ich doch mit dem Gesandten einen Weg eingeschlagen! O wehe mir! Hätte ich doch nicht den Soundso zum Freund genommen! Er hat mich ja von der Ermahnung abirren lassen, nachdem sie zu mir gekommen war.” Der Satan pflegt den Menschen stets im Stich zu lassen.)   (Qur´an 25:27-29)

  • Durch das Unterlassen vom Gebieten des Rechten und Verbieten des Verwerflichen. Allah (I) sagt:

(Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.)   (Qur´an 3:104)

   Und der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Es gab keinen Propheten, den Allah vor mir sandte, der keine Jünger und Gefährten hatte, welche sich an dessen Lebensweise richteten und seinem Befehl folgten. Und sie hinterließen spätere Nachfolger, die nicht taten, was sie sagten und taten, was sie nicht befahlen. Wer sie mit seiner Hand bekämpft, der ist ein Gläubiger und wer sie mit seiner Zunge bekämpft, der ist ein Gläubiger und wer sie mit seinem Herzen bekämpft, der ist ein Gläubiger. Darüber hinaus (wer nicht einen dieser drei Wege einschlägt) gibt es nicht einmal im Maße eines Senfkornes Glauben.”                                                        (Sahih Muslim, Hadith Nr.50)

  • Durch das Befolgen des Zweifelhaften (des Mehrdeutigen) in den Angelegenheiten der islamischen Gesetzgebung (Schari'a). Allah (I) sagt:

(Er ist es, Der das Buch (als Offenbarung) auf dich herabgesandt hat. Dazu gehören eindeutige Verse – sie sind der Kern des Buches – und andere, mehrdeutige. Was aber diejenigen angeht, in deren Herzen (Neigung zum) Abschweifen ist, so folgen sie dem, was davon mehrdeutig ist, im Trachten nach Irreführung und im Trachten nach ihrer Missdeutung. Aber niemand weiß ihre Deutung außer Allah. Und diejenigen, die im Wissen fest gegründet sind, sagen: “Wir glauben daran; alles ist von unseren Herrn.” Aber nur diejenigen bedenken (lassen sich ermahnen), die Verstand besitzen.)                                                                                       (Qur´an 3:7)

  • Durch die Vernachlässigung in der Angelegenheit von ALWALAA und ALBARAA (Alwalaa: die Liebe, Zuneigung und Brüderlichkeit, die jeder Muslim für jeden Muslim empfinden muss. Albaraa: das Abstand-Halten von den Feinden des Islam und ihrem Verhalten, und das Verabscheuen ihrer Denkart und ihrer Feindschaft um Allahs Willen). Dies beinhaltet u. a. die Neigung (Liebe) zu den Feinden (Ungläubigen) des Islam; denn derjenige, der sie liebt, wird auf langer Sicht gesehen, sie und ihr Verhalten nachahmen. Abi Waqed Al-Laithy (t) sagte:

"Als der Gesandte Allahs (r) Makkah eroberte, nahm er uns mit zu einem Ort namens Hauazen, wobei wir an der Gebetstätte der Ungläubigen (Kufar) vorbeikamen. Sie saßen gerade um einen Götzen herum, den sie Zahat Anwat nannten und beteten ihn an. Dann sagten wir: “O Gesandter Allahs (r), mache uns einen Zahat Anwat, wie sie einen Zahat Anwat haben. Der Gesandte Allahs (r) sagte: “Allahu Akbar, dies sind Worte, welche die Kinder Israels (Banū Isrāil) zu Mūsā (Moses) gesagt haben: (“O Mūsā (Mose), mache uns einen Gott, so wie sie Götter haben!” Er sagte: “Ihr seid ja Leute, die töricht sind.”)   (Qur´an 7:138) Dann sagte der Gesandte Allahs (r): “Ihr handelt wie diejenigen, die vor euch waren.”                                                                       (Sahih Ibn Habban, Hadith Nr.6702)

  • Dadurch, dass man sich für Dinge anstrengt, wofür sich keine Anstrengung lohnt. Und dass man den Schari'a-Bestimmungen eine Last aufbürdet, welche eigentlich nicht aus ihnen hervorgeht. Es ist auch sehr wichtig zu wissen, dass manche Hadithe keine Aussage des Gesandten Allahs (r) sind. Dies sind erlogene Hadithe, von denen behauptet wird, dass sie Aussagen bzw. Taten des Gesandten seien. Man muss vor ihnen warnen, sie vermeiden und auf keinen Fall verbreiten oder sie als Beweise nehmen. Auch verhält es sich mit den Hadithen mit schwacher Überliefererkette so. Obwohl manche Gelehrte der Meinung sind, dass man schwache Hadithe dafür in Anspruch nehmen darf, um die guten Taten zu bestärken. Jedoch mit der Bedingung, dass der Inhalt dieser Hadithe dem Inhalt der Hadithe mit starker Überlieferungskette nicht widersprechen. Jedoch dürfen sie in Bezug auf die zu verinnerlichenden Glaubens-inhalte nicht in Anspruch genommen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bedingungen, damit die Taten (gottesdienstlichen Handlungen) angenommen werden

 

   Keine Taten der Diener werden von Allah angenommen, solange nicht folgende zwei Bedingungen erfüllt sind:

   Erstens:       Die Aufrichtigkeit bei der Ausführung der Tat, diese soll nur für Allah allein ausgeführt werden. Allah (I) sagt:

(Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als nur Allah zu dienen und (dabei) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (zu sein), als Anhänger des rechten Glaubens, und das Gebet zu verrichten und die Abgabe (Zakat) zu entrichten; das ist die Religion des rechten Verhaltens.)   (Qur´an 98:5)

Und Allah (I) sagt in einem Heiligen Hadith:

“Ich bin absolut Der, Der keiner Partnerschaft bedarf. Wer also etwas tut und es dabei einem anderen widmet außer Mir, von dem sage Ich Mich los und überlasse ihn dem anderen.”   (Sahih Muslim, Hadith Nr.2985)

   Zweitens:   Die Ausführung der Tat muss dem Beispiel des Gesandte Allahs (r) folgen. So wie uns in seiner Sunnah überliefert wurde, sind die gottesdienstlichen Handlungen zu verrichten und nicht anders. Und die Ausführung wird nur unter den folgenden sechs            Bedingungen akzeptiert:

  1. 1.         Der Grund; wenn der Mensch Allah aus einem Grund dient, der  mit der Schari'a (den Geboten, Rechten und Pflichten) nicht verbunden ist, so ist dies eine Bid‛a, die auf ihren Erfinder zurückzuführen ist.

 

 

Beispiel:

   Manche Menschen feiern die Nacht vom 27. Rajab mit der Ausrede, dass in dieser Nacht der Gesandte Allahs (r) zum Himmel emporgehoben wurde. Salat-ut-Tahadschud (nächtliches Aufstehen) ist eine Ibada. Wenn dieses Gebet aber mit diesem Grund verbunden wird, so ist es eine Bid‛a. Denn dieser Gottesdienst basiert auf einem Grund, der in der islamischen Gesetzgebung (Schari'a) keinen Platz hat. Die Übereinstimmung des Grundes für den Gottesdienst mit der islamischen Gesetzgebung ist eine sehr wichtige Angelegenheit. Denn vieles, von dem man vermutet, dass es von der Sunnah des Gesandten ist, ist nicht von der Sunnah. 

  1. 2.         Die Art; denn es ist ein Muss, dass der Gottesdienst sich in der Schari'a in seiner Art identifizieren kann. Wenn der Mensch Allah mit einer Art von Gottesdienst dient, die sich in der Schari'a nicht wieder findet, so wird dieser nicht angenommen.

Beispiel:

   Ein Mann opfert sein Pferd; dies ist nicht richtig, weil er die Schari'a-Bestimmungen für die Art eines Opfertieres nicht eingehalten hat. Denn die Opfertiere dürfen nur vom Vieh (Kamele, Rinder, Schafe, Ziegen; beiderlei Geschlechts) sein.

  1. 3.         Die Anzahl bzw. Menge (Al-Qadr); Wenn ein Mensch ein Pflichtgebet zu den 5 vorgeschriebenen Pflichtgebeten hinzufügen möchte, so wäre dies eine abzulehnende Bid‛a, weil dies gegen die Schari'a-Bestimmungen bezüglich der Mengen verstößt. Und wenn der Mensch das Mittagsgebet, das eigentlich aus 4 Gebetseinheiten besteht, mit fünf Gebetseinheiten verrichtet, so ist sein Gebet ungültig.
  2. 4.         Die Methode; wenn ein Mann seine rituelle Gebetswaschung (Wudu') verrichtet, indem er erst seine Füße wäscht, dann seinen Kopf benetzt, danach seine Hände und sein Gesicht wäscht, so ist seine rituelle Gebetswaschung (Wudu') ungültig, weil dies gegen die Schari'a-Bestimmungen bezüglich der Methode verstößt.
  3. 5.         Der Zeitpunkt (Al-Zaman); wenn ein Mann am ersten Tag von Dhul Hijjah sein Schlachttier geopfert hat, wird dies nicht angenommen, weil er damit gegen die Schari'a-Bestimmungen bezüglich des Zeitpunktes verstoßen hat.
  4. 6.         Der Ort; wenn ein Mann `Itikaf (das Sich Zurückziehen in die Moschee) an einem Ort macht, der keine Moschee ist, so ist sein `Itikaf  ungültig, weil der `Itikaf nur in der Moschee stattfinden darf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gefahr der Bid‛a!

 

   Die Gefahr der Bid‛a ist sehr groß, weil sie eine von vielen Türen ist, durch welche die Feinde des Islam Einlass finden können, um den Islam zu zerstören. Deshalb soll jeder von uns sehr vorsichtig sein, dass er nicht zu einem "Hammer" wird, der die islamische Religion zerstört. Oder mit seinem Vermögen und Reichtum zur Zerstörung beiträgt, oder aber jede Bid‛a und Erneuerung in der Religion Allahs verdeckt, die ihm auffällt.

   Und die Bid‛a ist ein sehr effektiver Weg, den die Feinde des Islam und der Muslime dazu benutzen, um die Einheit der Muslime zu zerstören, ihre Anstrengungen zu schwächen und ihren Zusammenhalt auseinanderzureissen. Wenn die Bid‛a auftaucht und verbreitet wird, so verschwindet die Sunnah. Und frag´ nicht, was sich danach alles an Vergessen der Religion, an ihrem Unterlassen und am Nachgeben in den Wurzeln der Religion (Al-Diin) anhäuft. Im Endeffekt führt das alles zum totalen Verlassen der Religion   (Al-Diin). Suchen wir davor Zuflucht bei Allah. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Meine Gemeinschaft (Ummah) wird sich in mehr als siebzig Gruppen teilen. Die größte ist eine Gruppe, welche die Dinge nach ihren eigenen Meinungen beurteilen; so erklären sie das Erlaubte zum Verbotenen und das Verbotene zum Erlaubten.”                                                                           (Al-Mustadrak ala–Alsahihain, Hadith Nr.8325)

   Deshalb muss jeder von uns das Buch Allahs und die Sunnah des Gesandten Allahs (r) als Maßstab für sein Vorhaben nehmen und vergleichen. Wenn sein Vorhaben damit identisch ist, so kann er es in Ruhe und Zufriedenheit ausüben. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Ich hinterlasse euch zwei Dinge, ihr werdet nie nach ihnen irregehen. Und dies sind: Das Buch Allahs und meine Sunnah (Überlieferungen, Aussagen und Handlungen). Und sie werden sich nie trennen, bis sie am Becken erscheinen.”   (Al-Mustadrak ala –Al-Sahihain, Hadith Nr.319)

   Und bei allem, was gegen diese beiden spricht, ist es sicherer, es zu unterlassen und andere nicht dazu aufzurufen. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Die Lüge über mich ist nicht wie die Lüge über jemand anderen. Wer immer absichtlich über mich eine Lüge verbreitet, wird mit Sicherheit seinen Platz im Höllenfeuer einnehmen.”   (Sahih Muslim , Hadith Nr.4)

   Der Islam ist die Schari'a Allahs (die Gebote, Rechte und Pflichten) und der Gesandte Allahs (r) hat diese erklärt und beispielhaft vorgelebt. Und alles, was der Gesandte Allahs (r) nicht erwähnt bzw. erklärt hat und wozu er nicht aufgerufen hat, ist auch nicht von der Religion (Al-Diin) Allahs.

   In einem Hadith des Gesandten Allahs (r) heißt es:

“Eine Gruppe von drei Männern suchte die Wohnungen der Frauen des Propheten auf, um sich über die Frömmigkeit des Propheten zu erkundigen. Als sie davon Kenntnis nahmen, machten sie den Eindruck, als ob sie derartige Praxis für gering schätzten. Sie sagten dann: "Wer sind wir gegenüber dem Propheten? Ihm ist doch jede vergangene und künftige Schuld vergeben worden." Einer von ihnen sagte: "Was mich aber angeht, so verbringe ich die ganze Nacht im Gebet." Ein anderer berichtet: "Ich aber faste die ganze Zeit und breche nicht mein Fasten." Der dritte sagte: "Ich enthalte mich aber der Frauen und werde niemals heiraten." Der Gesandte Allahs kam hinzu und sagte: "Seid ihr diejenigen, die dies und jenes gesagt haben? Was mich wirklich angeht, so bin ich bei Allah unter euch derjenige, der Allah am meisten fürchtet und Ihm gegenüber am frömmsten ist. Dennoch faste ich und breche ich mein Fasten, bete und gehe ich schlafen und heirate die Frauen. Wer sich von diesem meinem Weg (As-Sunnah) abwendet, der gehört nicht zu mir.”   (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.4776)

   Wer also die Rettung und den Sieg mit der Zufriedenheit und der Liebe Allahs erreichen will, dessen Vorbild und Leitung soll der Gesandte Allahs (r) sein. Denn der Weg seiner Rechtleitung und seiner Lehre ist die Brücke, die zur Zufriedenheit Allahs und zu Seinem Paradies (Jannah) führt. Allah (I) sagt:

(Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.)   (Qur´an 3:31)

   Man soll sich keinen einzigen Menschen außer dem Gesandten Allahs (r) als Vorbild nehmen, denn sie sind nicht frei von Sünden, haben Fehler und folgen ihren Trieben und Gelüsten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Warnung und Drohung

 

Abdullah Ibn Al-Deilamy sagte:

“Mir wurde berichtet, dass der Beginn des Verschwindens der Religion (Al-Diin) die Unterlassung der Sunnah ist. Die Religion verschwindet nach und nach, so wie die Stärke des Seils nachgibt.”                                                                        (Sunan Al-Darmy , Hadith Nr.97)

   Deshalb ist es für jeden von uns eine Pflicht, an der echten Sunnah des Gesandten Allahs (r) festzuhalten und mit Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit dazu aufzurufen und sie zu praktizieren. Denn das Gute liegt darin, dem Beispiel des Gesandten zu folgen und an seiner Sunnah in Worten und Taten festzuhalten und alles zu unterlassen, was eine Erneuerung in der Religion Allahs ist. Und es ist die Pflicht eines jeden Muslim, alles was er hört oder sieht, das gegen die Gebote Allahs und Seine Gesetzgebung Schari'a spricht, zu bekämpfen, indem man guten Rat gibt und dies erklärt, um die Ehre des Islam zu verteidigen. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Berichtet über mich, sei es auch durch eine einzige Zeile, und erzählt uneingeschränkt über die Kinder Israels (Banū Isrāil). Wer aber mit Vorsatz eine Lüge über mich verbreitet, der soll seinen Platz im Höllenfeuer einnehmen.”   (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.3274)

   Und niemand wird von der Pflicht befreit, gegen die Bid‛a zu arbeiten und dazu aufzurufen sie zu verändern; jeder nach seiner Kraft. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Wer von euch etwas zu Verabscheuendes sieht, soll es mit seiner Hand verändern, und wenn er dies nicht vermag, so soll er es mit seiner Zunge verändern, und wenn er (selbst) das nicht vermag, dann mit seinem Herzen, und dies ist das Mindeste (Schwächste) an Glauben (Iman).”   (Sahih Muslim , Hadith Nr. 49)

   Und der Aufruf und die Art zur Aufklärung und Änderung müssen mit den Geboten Allahs übereinstimmen. Allah (I) sagt:

(Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen in bester Weise. Gewiss, dein Herr kennt sehr wohl, wer von Seinem Weg abirrt, und Er kennt sehr wohl die Rechtgeleiteten.)   (Qur´an 16:125)

   Alles, was die Religion (Al-Diin) betrifft, darf nicht von jedem angenommen werden, der behauptet, das Wissen und das Verständnis zu haben. Vielmehr soll man sich dieses Wissen von denjenigen holen, denen man aufgrund ihres Glaubens, ihres Wissens, ihrer Gottesfurcht und ihrer Vertrauenswürdigkeit vertraut. Der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Die Gelehrten sind die Erben der Propheten und die Propheten haben keine Silber- oder Goldmünzen vererbt sondern das Wissen. Wer sich davon etwas aneignet, der hat einen großen Anteil erhalten.”                                                                                    (Sahih Ibn Habban, Hadith Nr. 88)

   Und wir sollen uns immer den Hadith des Gesandten Allahs (r) vor Augen halten, in welchem er sagt: 

“Wer Menschen zum rechten Weg anspornt, dem wird gleicher Lohn (Ajr) zuteil sein wie der Lohn derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihren Lohn zu verringern. Und wer Menschen zum Irrweg anspornt, dem wird im gleichen Maße Sünde zuteil sein, wie das Maß der Sünden derer, die ihm Folge leisteten, ohne jedoch ihre Sünden zu verringern.”                                                                                       (Sahih Muslim, Hadith Nr.2674)

 

 

Und der Gesandte Allahs (r) sagte:

“Wer das Gute zeigt, dem wird gleicher Lohn (Ajr) zuteil sein wie der Lohn (Ajr) dessen, der das Gute vollbracht hat.”    (Sahih Muslim, Hadith Nr.1893)

   Und auf der anderen Seite wird jedem, der zum Bösen aufruft die gleiche Strafe zuteil, wie die Strafe derer, die ihm Folge leisten.

   Und hieraus wird ersichtlich, wie gefährlich die Bid‛a in der Religion Allahs (Al-Diin) ist. Deshalb die Pflicht eines jeden, die Tat, die er ausführen möchte oder zu der er aufruft, zu kontrollieren, ob sie mit den Bestimmungen der Schari'a  übereinstimmt oder nicht. Wenn dies mit der Schari'a  übereinstimmt, soll man diese ausführen, dazu aufrufen und die Menschen motivieren, dies auch zu tun. Und wenn dies mit der Schari'a und mit dem, was der Gesandte Allahs (r) und seine rechtgeleiteten Kalifen sagten bzw. vorlebten nicht übereinstimmt, so soll man diese unterlassen und die Menschen davor warnen.

   Dies aus der Befürchtung heraus, dass man durch diese Tat eine Sünde begeht und auf sich auch die Sünden von denen lädt, die diesem Aufruf folgen werden bis zum Jüngsten Tag.

   Die Sache ist sehr gefährlich! Man muss sie mit Vorsicht betrachten und aufpassen.

“Friede sei auf dem Gesandten der Barmherzigkeit für die Welten, unserem Propheten und Gesandten Muhammad und dessen Familie und Gefährten und denen, die bis zum Jüngsten Tag seiner Rechtleitung folgen.

 

 

 

 

«وصلى الله وسلم على المبعوث رحمةً للعالمين رسولنا محمد وعلى آله وصحبه وسلم ومن اتبع هُداه وسار على نهجه إلى يوم الدين»

 

Möge Allah diese Anstrengung annehmen.

Jeder Erfolg ist von Allah und jeder Fehler ist von mir

 und dem Satan.

 

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