Das Phänomen der Schwäche im Glauben

Die Symptome der Schwäche im Glauben

Das Phänomen der Schwäche im Glauben

Symptome – Gründe – Behandlung


ظاهرة ضعف الإيمان
الأعراض – الأسباب – العلاج
(باللغة الألمانية)


Muhammad Saalih Al-Munajjid
محمد صالح المنجد


Übersetzung und erklärende Anmerkungen:
Muhammad S. Al-Almany




© Muhammad S. Abu Abdurrahman Al-Almany  

 






Teil 1
Die Symptome der Schwäche im Glauben
 
ﭑ        ﭒ   ﭓ   ﭔ
Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers

Vorwort

Wahrlich, alles Lob gebührt Allah. Wir lobpreisen Ihn und bitten Ihn um Seinen Beistand, um Vergebung und Rechtleitung. Wir nehmen bei Allah unsere Zuflucht vor dem Schlechten unserer Selbst und den Verwerflichen unserer Taten. Wen Allah rechtleitet, den kann niemand in die Irre führen, und wen Allah in die Irre gehen lässt, den kann niemand rechtleiten. Ich bezeuge, dass es keine wahre Gottheit gibt außer Allah, dem Einzigen, der keine Teilhaber hat. Und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist.
ﭽ ﭤ  ﭥ  ﭦ  ﭧ  ﭨ  ﭩ  ﭪ  ﭫ  ﭬ  ﭭ  ﭮ   ﭯ  ﭰ  ﭼ آل عمران: ١٠٢
„Oh die ihr glaubt, fürchtet Allah in gebührender Furcht und sterbt ja nicht anders denn als Allah Ergebene (als Muslime)!“ (Qur’an 3: 102)
ﭽ ﭑ  ﭒ  ﭓ  ﭔ  ﭕ  ﭖ  ﭗ  ﭘ  ﭙ  ﭚ  ﭛ    ﭜ  ﭝ  ﭞ  ﭟ  ﭠ         ﭡﭢ  ﭣ  ﭤ  ﭥ  ﭦ   ﭧ    ﭨﭩ  ﭪ  ﭫ  ﭬ        ﭭ  ﭮ  ﭯ  ﭼ النساء: ١
„Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten. Und fürchtet Allah, in dessen Namen  ihr einander bittet, und die Verwandschaftsbande. Gewiss, Allah ist Wächter über euch.“ (Qur’an 4: 1)
ﭽ ﮥ  ﮦ  ﮧ  ﮨ  ﮩ  ﮪ  ﮫ  ﮬ  ﮭ  ﮮ   ﮯ  ﮰ  ﮱ  ﯓ    ﯔﯕ  ﯖ  ﯗ  ﯘ  ﯙ   ﯚ  ﯛ   ﯜ  ﯝ  ﯞ  ﭼ الأحزاب: ٧٠ - ٧١
„Oh die ihr glaubt, fürchtet Allah und sagt treffende Worte, (70) so lässt Er eure Werke gut sein und vergibt euch eure Sünden. Und wer Allah und Seinem Gesandten gehorcht, der erziehlt ja einen großartigen Erfolg.“ (Qur’an 33: 70-71)


Das Phänomen der Schwäche im Glauben ist etwas, was heute leider zu einer allgemeinen Erscheinung unter den Muslimen wurde und sich unter ihnen ausgebreitet hat. Viele klagen über eine „Verhärtung“ ihres Herzens und oft sind von ihnen Worte wie die folgenden zu vernehmen: „Ich verspüre eine ‚Verhärtung‘ meines Herzens“, „Ich finde keine Freude an den islamisch-gottesdienstlichen Handlungen (‘Ibaadaat )“, „Ich fühle, dass meine Glaubensstärke (Iimaan) am Boden ist“, „Das Lesen des Qur’ans zeigt keine Wirkung auf mich“, „Ich verfalle schnell in das Begehen von im Islam verbotener Taten“, usw. Und bei vielen Menschen sind die Symptome der Krankheit des schwachen Glaubens auch äußerlich deutlich sichtbar. Es ist diese Krankheit, die die Basis allen Unglücks und der Grund jeden Makels und jeden Übels ist.
Die Angelegenheiten, die das Herz betreffen, sind äußerst sensibel und von größter Wichtigkeit. Im Arabischen wurde das Wort „Qalb“ (Herz) von „qalaba“ abgeleitet, was „wenden/ umkehren/ umdrehen/ verändern“ bedeutet, was auf die Unbeständigkeit des menschlichen Herzens hinweisen soll und auf die Schnelligkeit, mit der es sich ändert. Der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
"إنما سمي القلب من تقلبه، إنما مثل القلب كمثل ريشة معلقة في أصل شجرة يقلبها الريح ظهراً لبطن." وفي رواية: "مثل القلب كمثل ريشة بأرض فلاة تقلبها الريح ظهراً لبطن."
„Wahrlich, das Herz wurde nach seiner Eigenschaft, sich zu wenden/ zu ändern, benannt. Wahrlich, das Beispiel des Herzens ist wie das Beispiel einer Feder, die an einem Baumstamm hängt und die der Wind hin und her wendet.“  In einer anderen Überlieferung sagte er: „Das Beispiel des Herzens ist wie das Beispiel einer Feder auf offenem Feld, die der Wind hin und her wendet.“

Wie heftig und wie schnell sich das menschliche Herz ändert und wendet beschreibt auch die folgende Aussage des Propheten –Ehre und Heil auf ihm-, der sagte:
"لقلب بني آدم أسرع تقلباً من القدر إذا استجمعت غلياناً." وفي رواية: "أشد انقلاباً من القدر إذا اجتمعت غلياً."
„Das Herz des Menschen wendet sich wahrlich schneller als der Inhalt eines Kessels, wenn er kocht.“  In einer anderen Überlieferung heist es: „...wendet sich heftiger als der Inhalt eines Kessels, wenn er kocht.“

Es ist Allah der Erhabene, der die Herzen wendet und der, der über sie verfügt, wie es auch eine Überlieferung von ‘Abdullah ibn ‘Amr ibn al-‘Aas verdeutlicht, in der dieser sagt, dass er den Gesandten Allahs –Ehre und Heil auf ihm- sagen hörte:
"إن قلوب بني آدم كلها بين أصبعين من أصابع الرحمن كقلب واحد يصرفه حيث يشاء." ثم قال رسول الله _صلى الله عليه وسلم_: "اللهم مصرف القلوب صرف قلوبنا على طاعتك."
„Wahrlich, die Herzen aller Menschen  befinden sich zwischen zwei Fingern der Finger des Barmherzigen, als wären sie ein (einziges) Herz, das Er wendet, wohin Er will.“ Dann sagte der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm-: „Oh Allah, der Du die Herzen wendest, wende unsere Herzen dem Gehorsam Dir gegenüber zu.“

Wir wissen,
ﭽ ﯧ  ﯨ  ﯩ  ﯪ  ﯫ  ﯬ  ﭼ الأنفال: ٢٤
„...dass Allah zwischen dem Menschen und seinem Herzen trennt...“ (Qur’an 8: 24),
und dass niemand am Tag der Auferstehung errettet sein wird,
ﭽ ﭱ  ﭲ  ﭳ   ﭴ  ﭵ        ﭶ  ﭷ  ﭼ الشعراء: ٨٩
„außer, wer zu Allah mit heilem Herzen kommt.“ (Qur’an 26: 89)
Und wehe
ﭽ ﭝ  ﭞ  ﭟ  ﭠ  ﭡ ﭼ الزمر: ٢٢
„denjenigen, deren Herzen gegen Allahs Ermahnungen verhärtet sind.“ (Qur’an 39: 22)
Und wir wissen, dass das Paradies demjenigen versprochen ist,
ﭽ ﰎ  ﰏ  ﰐ  ﰑ  ﰒ  ﰓ   ﰔ  ﰕ  ﭼ ق: ٣٣
„der den Barmherzigen (Allah) im verborgenen fürchtet und mit reuigem Herzen (zu Ihm) kommt.“ (Qur’an 50: 33)

Deswegen ist es unabdingbar für den gläubigen Muslim, dass er sein Herz sensibilisiert, dass er weiss, wo sich Unheil verbirgt, dass er die Ursachen dieser Krankheit der Schwäche im Glauben kennt und dass er mit ihrer Behandlung beginnt, bevor er überwältigt und dazu unfähig wird und ins Verderben stürzt. Diese Angelegenheit ist von enormer Wichtigkeit und birgt eine große Gefahr, da Allah uns vor einem verhärteten, verschlossenen, kranken, blinden, verhüllten, umgekehrten und versiegelten Herzen gewarnt hat.

Das nun Folgende beinhaltet den Versuch, die Symptome der Krankheit des schwachen Glaubens, ihre Ursachen und ihre Behandlung zu ergründen.
Möge Allah diese Arbeit mir und meinen muslimischen Brüdern und Schwestern von Nutzen sein lassen, und möge Er all jene reichlich belohnen, die sich um die Herausgabe dieses Büchleins bemüht haben.
Und Ihm, dem Erhabenen obliegt es, unsere Herzen zu erweichen und sie rechtzuleiten, und Er ist wahrlich der beste Schutzherr. Er ist uns Genüge, und Er ist der beste Sachverwalter.
 
Erstens: Die Symptome der Schwäche im Glauben

Die Krankheit des schwachen Glaubens hat viele Merkmale und Symptome. Zu diesen zählen die folgenden:

1. Das Verfallen in sündiges Verhalten und das Begehen von im Islam verbotener Taten (Muharramaat)
Unter denen, die Sünden begehen, gibt es solche, die nur eine einzige im Islam verbotene Tat begehen, diese jedoch ständig. Und es gibt solche, die viele verschiedene Sünden begehen, wenn auch jede nur einmal.
Ein häufiges Verfallen in sündiges Verhalten und das Begehen von im Islam verbotener Taten führt dazu, dass diese Taten zu einer vertrauten Angewohnheit werden. Dann wird schrittweise die Abscheu vor ihnen aus dem Herzen getilgt und sie verlieren ihr hässliches Gesicht, bis der Betroffene sie in aller Öffentlichkeit begeht und dann damit zu jenen gehört, auf die der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- mit den folgenden Worten hinwies:
"كل أمتي معافى إلا المجاهرون، وإن من المجاهرة أن يعمل الرجل بالليل عملاً ثم يصبح وقد ستره الله، فيقول: يا فلان عملت البارحة كذا، وكذا، وقد بات يستره ربه ويصبح يكشف ستر الله عنه."
„Meiner gesamten Nation (den Muslimen) wird verziehen, außer denen, die Sünden in aller Öffentlichkeit begehen. Und zum öffentlichen Begehen von Sünden gehört (auch), dass eine Person des Nachts eine verbotene Tat tut, dann den Morgen begeht, während Allah ihn (und seine Sünde) bedeckt gehalten hat, und (dann zu seinem Gefährten) sagt: ‚Oh du soundso, ich habe gestern dieses und jenes (an Sünden) getan.‘ Dieser hat die Nacht verbracht, während Allah ihn (und seine Sünde) bedeckt gehalten hat, und begeht dann den Morgen, indem er den Deckmantel Allahs (selbst) ablegt.“

2. Das Gefühl, ein hartes und unempfindliches Herz zu haben
Dies geht so weit, bis der Mensch fühlt, als hätte sich sein Herz in einen harten Stein verwandelt, den nichts durchdringt und auf den nichts eine Wirkung zeigt. Allah der Erhabene führt dieses Beispiel an und sagt:
ﭽ ﮗ  ﮘ  ﮙ  ﮚ  ﮛ  ﮜ   ﮝ  ﮞ        ﮟ  ﮠ  ﮡ ﭼ البقرة: ٧٤
„Hierauf verhärteten sich dann eure Herzen, so dass sie wie Steine waren oder noch härter.“ (Qur’an 2: 74)
Auf den, der ein solch verhärtetes Herz in sich trägt, zeigt weder der Gedanke an den Tod, noch der Anblick Verstorbener, noch das Beiwohnen von Begräbnissen eine Wirkung. Vielleicht trägt er den Verstorbenen sogar selbst zu Grabe und bedeckt ihn mit Erde und trotzdem ist sein Gang zwischen den Grabsteinen, als ginge er lediglich zwischen herumliegenden Steinen spazieren.
3. Die Nachlässigkeit in der Ausführung islamisch-gottesdienstlicher Handlungen (‘Ibaadaat)
Zu dieser Nachlässigkeit zählt z.B. die fehlende Konzentration und die gedankliche Zerstreutheit während dem Gebet, der Rezitation des Qur’ans und dem Sprechen von Bittgebeten und ähnlichem. Auch das fehlende Nachdenken über die Bedeutung der Allah gedenkenden Worte (Adhkaar) gehört zu dieser Nachlässigkeit. So werden diese Worte oft nur auf trockene und langweilende Art und Weise „heruntergeleiert“. Und wenn es dieser Person zur (eigendlich lobenswerten) Gewohnheit geworden ist, ein bestimmtes Bittgebet zu seiner in der Sunnah festgelegten Zeit zu sprechen, so spricht sie dieses jedoch, ohne sich dessen Bedeutung bewusst zu machen. Dabei berichtete der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- von Allah dem Erhabenen:
"... لا يقبل دعاء من قلب غافل لاه."
„Er (Allah) nimmt kein Bittgebet von einem nachlässigen, unaufmerksamen Herzen an.“

4. Die Faulheit und Trägheit im Verrichten Allah wohlgefälliger Taten (Taa’aat) und islamisch-gottesdienstlicher Handlungen (‘Ibaadaat) und deren Versäumnis
Und wenn sie doch verrichtet werden, so sind sie oft nur leere Bewegungen ohne Bedeutung.
Allah der Erhabene beschreibt im Qur’an die Heuchler (Munaafiqiin) mit folgenden Worten:
ﭽ ﭾ  ﭿ  ﮀ      ﮁ  ﮂ  ﮃ      ﭼ النساء: ١٤٢
„Und wenn sie sich zum Gebet erheben, erheben sie sich schwerfällig/ faul.“ (Qur’an 4: 142)
Unter diesen Punkt fällt auch das fehlende Bedauern über das Verstreichen einer für gute Taten besonders empfohlene Zeit (wie z.B. der Monat Ramadhan oder die ersten zehn Tage des Monats Dhil-Hijjah) oder über das Verpassen einer für eine gottesdienstliche Handlung festgelegte Zeit (wie z.B. die Zeit für eines der fünf Pflichtgebete). Dies deutet darauf hin, dass die betroffene Person ein mangelndes Interesse an der Belohnung Allahs (Ajr) hat. So schiebt diese Person beispielsweise die Verrichtung der großen Pilgerfahrt (Hajj) hinaus, obwohl sie fähig ist, diese durchzuführen. Oder der Betroffene lässt eine günstige Gelegenheit zum Angriff in einer Schlacht verstreichen, obwohl er der Befehlshaber ist, zu dessen Aufgaben es zählt, solche Gelegenheiten zu nutzen. Oder er verspätet sich ständig zur Verrichtung des Gemeinschaftsgebets und dann vielleicht sogar zur Verrichtung des Freitagsgebets (Jumu’ah), wo doch der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
"لا يزال قوم يتأخرون عن الصف الأول حتى يخلفهم الله في النار."
„Es gibt Leute, die so lange hinter der ersten Reihe (des Gemeinschaftsgebets) zurückbleiben, bis Allah sie im Feuer zurücklassen wird.“
Eine solche Person tadelt sich in keinster Weise selbst, wenn sie eine der festgelegten Gebetszeiten verschläft, eines der Sunnah-Gebete  verpasst oder nicht das Verrichtet, was sie sich an täglichen, freiwilligen gottesdienstlichen Handlungen vorgenommen hat. Sie strebt auch nicht danach, das Verpasste nachzuholen oder wettzumachen. Eine solche Person verpasst die Sunnah-Taten  und die „ausreichenden Pflichten“ (Furuudh al-Kifaaya)  sogar absichtlich. So nimmt sie unter Umständen nicht am Festgebet (Salatu-l ’Iid) teil, obwohl manche Gelehrte die Teilnahme an diesem als Pflicht (Fardh/ Waajib) bezeichneten. Sie betet auch nicht das Gebet der Sonnen- oder Mondfinsterniss (Salatu-l Kusuuf/ Salatu-l Khusuuf)  und legt keinen Wert auf die Teilnahme an Begräbnissen verstorbener Muslime oder am Totengebet für diese . Eine solche Person wendet sich von der Belohnung Allahs ab und verhält sich, als hätte sie diese nicht nötig. Sie steht im Gegensatz zu jenen, die Allah mit folgenden Worten beschreibt:
ﭽ ﯦ   ﯧ  ﯨ  ﯩ  ﯪ      ﯫ  ﯬ  ﯭﯮ  ﯯ  ﯰ  ﯱ  ﯲ   ﭼ الأنبياء: ٩٠
„Sie pflegten sich wahrlich zu beeilen, Gutes zu tun, und Uns in Begehren und Furcht anzurufen, und sie pflegten vor Uns demütig zu sein.“ (Qur’an 21: 90)

Zu der hier beschriebenen Faulheit und Trägheit in der Verrichtung Allah wohlgefälliger Taten zählt auch, das freiwillige Nachtgebet (Qiaam al-Lail) , das frühe Erscheinen in den Moscheen zur Verrichtung des Gemeinschaftsgebets und das Beten anderer, hier noch nicht genannter freiwilliger Gebete zu vernachlässigen. So kommt es der betroffenen Person nicht in den Sinn, z.B. das Vormittagsgebet (Salatu-l Dhuhaa)  zu beten, geschweige denn, die zwei Gebetsabschnitte des Reuegebets (Raka’atai at-Taubah) oder des Gebets zur Bitte um die richtige Eingebung/ um Rechtleitung in einer Angelegenheit (Al-Istikhaarah) . 

5. Das Gefühl von Beengtheit, Wechselhaftigkeit der Laune und ein Verschlossenes Wesen
Dabei fühlt sich der Mensch oft, als liege eine schwere Last auf seinen Schultern, die ihn niederzudrücken scheint. Er ist dann über die geringste Angelegenheit verärgert und empört, fühlt sich durch das Verhalten der Menschen um ihn herum gestört und verliert seine Nachsicht und seinen Großmut.
Der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- beschrieb den Glauben/ die Glaubensstärke mit folgenden Worten:
"الإيمان: الصبر والسماحة."
„Der Glaube/ die Glaubensstärke bedeutet Geduld und Nachsicht.“
Und er beschrieb den Gläubigen wie folgt:
"يألف ويؤلف، ولا خير فيمن لا يألف ولا يؤلف."
„Er (der Gläubige) sucht die Gesellschaft und seine Gesellschaft wird gesucht.“

6. Die fehlende Wirkung der Verse des Qur’an auf den Menschen
So zeigen weder die Verheißungen im Qur‘an, noch seine Drohungen, weder die Gebote, noch die Verbote in ihm, noch seine Beschreibung des Tags der Auferstehung eine Wirkung auf die betroffene Person. So wird derjenige, der schwach im Glauben ist, vom Hören der Verse des Qur’ans gelangweilt und er vermag es nicht, die Rezitation des Qur’ans für längere Zeit fortzusetzen, und jedesmal, wenn er den Mushaf  aufschlägt, ist er schon fast wieder dabei, ihn zu schließen.

7. Die Nachlässigkeit gegenüber Allah dem Erhabenen in Seinem Gedenken (Dhikr)  und im Richten von Bittgebeten (Du’aa) an Ihn
So fällt es der betroffenen Person schwer, Allahs zu gedenken, und sobald sie die Hände zum Bittgebet erhebt, lässt sie sie sehr schnell wieder sinken und fährt in ihrer Tätigkeit fort.
Allah der Erhabene beschreibt im Qur’an die Heuchler (Munaafiqiin) mit folgenden Worten:
ﭽ ﮆ  ﮇ  ﮈ  ﮉ          ﮊ  ﮋ  ﭼ النساء: ١٤٢
„Und sie (die Heuchler) gedenken Allahs nur wenig.“ (Qur’an 4: 142)

8. Der fehlende Zorn, wenn die Gebote Allahs verletzt und Seine Gesetze übertreten werden
Die Flamme des Eifers für Allah ist im Herzen einer solchen Person erloschen, und ihre Zunge und ihr Körper sind so des Tadels und der Missbilligung dieser Übertretungen unfähig. Sie befiehlt weder das Gute, noch verbietet und unterbindet sie das Schlechte , und sie empfand nie irgendeine Gefühlsregung für die Religion und die Sache Allahs.
Der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- beschrieb ein solches, von Schwäche befallenes Herz mit seinen Worten in folgender, authentischer Überlieferung, in der er sagte:
قال رسول الله _صلى الله عليه وسلم_: "تعرض الفتن على القلوب كالحصير عوداً عوداً، فأي قلب أشربها نكت فيه نكتة سوداء..." حتى يصل الأمر إلى أن يصبح كما أخبر _عليه الصلاة والسلام_ في آخر الحديث: "...أسود مرباداً كالكوز مجخياً، لا يعرف معروفاً ولا ينكر منكراً إلا ما أُشْرِبَ مِن هواه."
„Die sündhaften Versuchungen/ Zwist und Zwietracht bieten sich dem Herzen dar (/ wirken auf dieses ein), wie ein Teppich (aus Palmfasern gewirkt wird): Halm für Halm. Und jedem Herzen, das sie (die Sünden akzeptiert und) aufnimmt, wird (mit jeder Sünde) ein schwarzer Fleck aufgetragen...“, solange, bis das Herz so geworden ist, wie es der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- am Ende dieser Überlieferung beschreibt: „...schwarz-grau und wie eine geneigte Kanne (aus der alles Gute herausfließt). Es kennt (dann) nichts Gutes und missbilligt nichts Schlechtes (mehr), außer was seinen Neigungen entspricht.“ 
Bei einer solchen Person ist die Liebe zum Guten und die Abscheu vor dem Schlechten aus ihrem Herzen verschwunden, und alle Angelegenheiten sind vor ihr gleich. Was soll sie dann noch zum Befehlen des Guten und zum Unterbinden des Schlechten antreiben? Vielleicht hört diese Person gar von etwas Schlechtem, das auf der Erde begangen wird, und ist mit diesem einverstanden. Sie wird dann in dem Maße Sünde auf sich laden, wie sie jener trägt, der diesem Schlechten beiwohnte, wie der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- in der folgenden authentischen  Überlieferung sagte:
قال رسول الله _صلى الله عليه وسلم_: "إذا عملت الخطيئة في الأرض كان من شهدها فكرهها" –وقال مرة: أنكرها- "كمن غاب عنها، ومن غاب عنها فرضيها كان كمن شهدها."
„Wenn ein Vergehen auf der Erde begangen wird, ist derjenige, der ihm beiwohnt, es aber verabscheut,“ –und er sagte einmal: „es aber missbilligt,“- „wie der, der bei diesem Vergehen nicht anwesend ist. Und wer bei diesem Vergehen nicht anwesend, mit ihm aber einverstanden ist, ist wie der, der ihm beiwohnt.“
Das hier genannte Einverständnis mit dem begangenen Vergehen –dieses Einverständnis ist eine „Tat des Herzens“- brachte der hier genannten, eigendlich vom Ort des Geschehens abwesenden Person dieselbe Stufe der Versündigung ein, die der einnimmt, der tatsächlich bei diesem Vergehen anwesend ist.

9. Die Liebe zur Selbstinszinierung und zur eigenen Berühmtheit
Dies zeigt sich in verschiedenen Formen, zu denen die folgenden gehören:
- Das Verlangen nach Macht und Führungspositionen ohne jedoch der damit verbundenen Verantwortung und der Sensibilität dieser Positionen Rechnung zu tragen. Dies ist, wovor der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- warnte, indem er sagte:
"إنكم ستحرصون على الإمارة، وستكون ندامة يوم القيامة، فنعم المرضعة وبئس الفاطمة."
„Wahrlich, ihr werdet auf die Führung(spositionen) erpicht sein, und es wird (da) am Tag der Auferstehung Bedauern (darüber) geben. Wie schön ist es doch, (mit Annehmlichkeiten) gestillt zu werden, und wie schlimm ist es (dann), abgestillt zu werden.“
Wörtlich sagte der Prophet –Ehre und Heil auf ihm-: „Wie schön ist es, ein gestilltes Kind zu sein...“, was bedeutet: Wie schön ist es zu Beginn, durch diese Führungspositionen beispielsweise mit Geld, Macht und Annehmlichkeiten verwöhnt zu werden. Dann sagte er: „...und wie schlimm ist es, ein Kind zu sein, das abgestillt wird.“ Dies bedeutet: Wie schlimm ist dann aber oft der Ausgang des Bekleidens solcher Führungspositionen, der dann unter Umständen beispielsweise Mord, Absetzung und am Tag der Auferstehung noch schlimmere Konsequenzen mit sich bringt.
Der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- sagte auch:
"إن شئتم أنبأتكم عن الإمارة وما هي: أولها ملامة، وثانيها ندامة، وثالثها عذاب يوم القيامة إلا من عدل."
„Wenn ihr wollt, berichte ich euch von der Führung(sposition) und was sie bedeutet: Das Erste (, was sie mit sich bringt,) sind Vorwürfe/ Selbstvorwürfe, das Zweite ist Bedauern, und das Dritte ist Strafe am Tag der Auferstehung, außer für denjenigen, der gerecht handelt.“

Wenn jedoch den Pflichten nachgekommen und die Verantwortung übernommen wird, niemand geeigneteres für die jeweilige Position zur Verfügung steht, sich Mühe gegeben und aufrichtig und gerecht gehandelt wird, wie es bei Joseph, dem Sohn Jakobs, der Fall war,  so sagen wir: Das Bekleiden der jeweiligen Position ist für diese Person eine der besten und ehrenhaftesten Unterfangen. Jedoch ist es so, dass in vielen Fällen ein unbändiges Verlangen nach der Führerschaft und dem Greifen nach dem Besten für sich selbst besteht. Dies geht dann einher mit dem Enteignen und der Vernachlässigung der Rechte jener, die einen berechtigten Anspruch auf diese haben, und er geht einher mit dem Streben nach alleiniger Macht zu gebieten und zu verbieten.

-Die Vorliebe, in jeder Gesellschaft im Vordergrund zu stehen, alleine das Wort zu führen, anderen das Zuhören aufzuzwingen, ihre Zustimmung und ihren Gehorsam einzufordern.
Im Vordergrund/ im Mittelpunkte der Gesellschaft zu stehen bedeutet, den Platz einzunehmen, in dessen Richtung sich die Gesichter und Blicke wenden, was der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- Mihraab (Richtung der Hinwendung) nannte und wovor er warnte, indem er sagte:
"اتقوا هذه المذابح –يعني المحاريب-."
„Meidet diese Plätze des Verderbens (wörtl.: diese Plätze des Schlachtens) (einzunehmen) –dies bedeutet: die Plätze, in deren Richtung sich gewandt wird (Al-Mahaariib)-.“

-Die Vorliebe einer Person dafür, dass sich die Anwesenden bei ihrem Eintreten erheben, was die krankhafte Geltungssucht dieser Person befriedigt.
Der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
"من سره أن يمثل له عباد الله قياماً، فاليتبوأ بيتاً من النار."
„Wen es erfreut, dass die Diener Allahs (die Menschen) sich vor ihm erheben(d präsentieren), der wird (im Jenseits) ein Haus aus Feuer bewohnen.“
ولذلك لما خرج معاوية على ابن الزبير وابن عامر، فقام ابن عامر وجلس ابن الزبير (وفي رواية: وكان أرزنهما)، فقال معاوية لابن عامر: "اجلس! فإني سمعت رسول الله _صلى الله عليه وسلم_ يقول:
So ist überliefert, dass als Mu’aawiah gegen Ibn As-Subair und Ibn ‘Aamr auszog (und dann bei ihnen eintrat), Ibn ‘Aamr sich erhob und Ibn As-Subair  sitzen blieb. In einer Überlieferung heist es: „... und er (Ibn As-Subair) war der Gelassenere von beiden.“ Da sagte Mu’aawiah zu Ibn ‘Aamr: „Setz dich! Denn ich habe wahrlich gehört, wie der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- sagte: ‚Wen es erfreut, dass die Männer (/ die Leute) sich vor ihm eheben(d präsentieren), der wird (im Jenseits) seinen Platz aus Feuer bewohnen.“

Die in diesen Überlieferungen genannte Sorte von Mensch ist genau die, die auch der Zorn ergreift, wenn die Sunnah des Propheten –Ehre und Heil auf ihm- praktiziert wird, und beim Begrüßen von Anwesenden mit der Person begonnen wird, die sich zuäußerst rechts befindet. Und es ist die Sorte von Mensch, die sich, wenn sie den Kreis einer Gesellschaft betritt, nicht eher zufrieden gibt, bis sich jemand von seinem Platz erhebt, so dass er sich darauf setzen kann. Dies, obwohl der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- ein solches Verhalten verbot und sagte:
"لا يقيم الرجل الرجل من مجلسه ثم يجلس فيه."
„Keine Person soll eine Person zum Aufstehen von ihrem Sitzplatz bewegen, um sich dann auf diesen zu setzen.“

10. Gier und Geiz
Allah der Erhabene lobt in Seinem Buch, dem Qur’an, die Ansaar  und sagt:
ﭽ ﯷ  ﯸ  ﯹ  ﯺ   ﯻ     ﯼ    ﯽ ﭼ الحشر: ٩
„...Und sie ziehen sie (die Muhaajiriin) sich selbst vor, auch wenn sie selbst Mangel erlitten.“ (Qur’an 59: 9)
Allah der Erhabene macht im weiteren Verlauf dieses Verses außerdem deutlich, dass diejenigen, denen es Wohl ergehen wird, jene sind, die vor ihrer eigenen Habgier bewahrt bleiben.
Es besteht kein Zweifel darin, dass Habgier nur aus Schwäche im Glauben heraus entsteht. Der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
"لا يجتمع الشح والإيمان في قلب عبد أبداً."
„Die Habgier vereint sich niemals mit dem Glaube/ der Glaubensstärke (Iimaan) im Herzen eines Dieners (Allahs)/ eines Menschen.“

Die Gefährlichkeit der Habgier und ihren Einfluss auf die Seele des Menschen verdeutlichte der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- mit folgenden Worten:
"إياكم والشح؛ فإنما هلك من كان قبلكم بالشح، أمرهم بالبخل فبخلوا, وأمرهم بالقطيعة فقطعوا، وأمرهم بالفجور ففجروا."
„Hütet euch vor der Habgier, denn jene, die vor euch waren, wurden durch die Habgier zugrunde gerichtet. Sie (die Habgier) verleitete sie zum Geiz, und so wurden sie geizig. Und sie (die Habgier) verleitete sie zum Bruch mit den Angehörigen, und so brachen sie mit ihnen . Und sie verleitete sie zu Unsittlichkeit, Ausschweifung und Unzucht (Fujuur), und so wurden sie unsittlich und ausschweifend.“

Was den Geiz betrifft, so ist es so, dass derjenige, der schwachen Glaubens ist, kaum etwas zum Wohlgefallen Allahs ausgibt, selbst wenn zur Spende (Sadaqah) aufgerufen wird, oder die Bedürftigkeit unter seinen muslimischen Brüdern sichtbar ist, oder diese von Unheil heimgesucht werden.  Nichts beschreibt dies besser als die Worte Allahs des Erhabenen, der sagt:
ﭽ ﯟ  ﯠ  ﯡ   ﯢ  ﯣ  ﯤ  ﯥ  ﯦ  ﯧ  ﯨﯩ  ﯪ  ﯫ   ﯬ  ﯭ  ﯮ  ﯯﯰ  ﯱ  ﯲ  ﯳ  ﯴﯵ  ﯶ   ﯷ  ﯸ  ﯹ  ﯺ  ﯻ  ﯼ  ﯽ  ﯾ  ﯿ   ﭼ محمد: ٣٨
„Ihr da seid es doch, die ihr aufgerufen werdet, auf Allahs Weg auszugeben. Jedoch gibt es unter euch welche, die geizen. Wer aber geizt, der geizt nur gegen sich selbst. Allah ist der Unbedürftige, ihr aber seid die Bedürftigen. Wenn ihr euch abkehrt, wird Er euch durch ein anderes Volk ersetzen, und sie werden dann nicht gleich euch sein.“ (Qur’an 47: 38)

11. Die Gegensätzlichkeit von Wort und Tat
Allah der Erhabene sagt:
ﭽ ﮛ  ﮜ  ﮝ  ﮞ     ﮟ  ﮠ  ﮡ  ﮢ  ﮣ   ﮤ    ﮥ  ﮦ  ﮧ  ﮨ  ﮩ  ﮪ  ﮫ  ﮬ  ﮭ  ﭼ الصف: ٢ - ٣
 „Oh die ihr glaubt, warum sagt ihr, was ihr nicht tut? (2) Welch schwerwiegende Abscheu erregt es bei Allah, dass ihr sagt, was ihr nicht tut.“ (Qur’an 61: 2-3)

Es besteht kein Zweifel darin, dass es eine Form der Heuchelei ist, gute Taten vorzugeben, die man tatsächlich jedoch nicht tut. Und wessen Taten im Widerspruch zu den eigenen, schönen Worten stehen, der wird von Allah verabscheut und missbilligt und von der Schöpfung gehasst. Und  die Bewohner des Höllenfeuers werden im Jenseits das wahre Gesicht dessen erkennen, der im Diesseits das Gute befahl, es jedoch selbst nicht tat, und das Schlechte verbat, es jedoch selbst beging.

12. Das Empfinden von Glück und Schadenfreude, wenn anderen Muslimen Unheil widerfährt
Zu den Symptomen eines schwachen Glaubens zählt auch, wenn die betroffene Person Glück und Schadenfreude durch das empfindet, was ihren muslimischen Brüdern und Schwestern an Versagen, Verlust,  Unheil oder Armut widerfährt. Eine solch Person empfindet Freude, wenn der Wohlstand anderer und das, wodurch sich andere positiv von ihr abheben, vergeht.

13. Der Blick auf die Dinge, der lediglich danach sucht, ob eine tatsächliche Sünde (Ithm) mit ihnen verbunden ist, oder nicht, sowie die Unachtsamkeit gegenüber von Allah „lediglich“ Unerwünschtem und islamisch-Unkorrektem (Makruuh)
So fragen einige Menschen, die etwas bestimmtes tun wollen, nicht nach den guten und Allah wohlgefälligen Taten und der Belohnung für diese bei Allah, sodern sie fragen: „Führt diese Tat zu einer Versündigung?“ oder: „Ist diese Tat von Allah verboten (haraam) oder nur islamisch-unkorrekt und unerwünscht (makruuh)?“
Eine solche Einstellung führt dazu, dass die betroffene Person sich in die Grauzone der zweifelhaften und islamisch-unerwünschten Taten begibt, was wiederum dazu führt, dass sie früher oder später an eine von Allah kategorisch verbotene Sache geraten wird und eine Sünde begeht.
Eine Person mit dieser Einstellung hat nichts dagegen, eine islamisch-unkorrekte und unerwünschte Tat (Makruuh) oder etwas islamisch-Zweifelhaftes (Mushtabih)  zu tun, solange diese Tat nicht kategorisch verboten (Muharram) ist. Dies ist genau der Umstand, den der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- mit seinen folgenden Worten beschrieb:
"من وقع في الشبهات وقع في الحرام، كالراعي يرعى حول الحمى يوشك أن يرتع فيه..."
„Wer dazu verfällt, die zweifelhaften Dinge (Ash-Shubuhaat) zu tun, verfällt dazu, das Verbotene (Al-Haraam) zu tun. Ganz so wie der Schäfer, der seine Herde um den verbotenen Bezirk herum weidet und diese nahe daran ist, in ihm zu grasen...“ 
Es gibt sogar Leute, die, wenn sie über die islamische Beurteilung einer Sache fragen, und ihnen geantwortet wird, dass diese verboten (haraam) ist, dann fragen, ob das Verbot dieser Sache „streng“ sei, oder nicht, und wie schwerwiegend die Versündigung sei, sollten sie diese Sache nicht meiden.
Einer solchen Person ist das Fernbleiben von verwerflichen und schlechten Taten unwichtig. Sie ist ganz im Gegenteil dazu bereit, sich auf die Anfänge der verbotenen Dinge einzulassen, und die kleineren Sünden geringzuschätzen und ihre tatsächliche Tragweite zu verkennen. Dies führt zum Abbau der Hemmschwelle, die zwischen der jeweiligen Person und deren Versündigung steht, und es führt zum Begehen der von Allah verbotenen Taten, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden.
So sagte der Gesandte –Ehre und Heil auf ihm- in einer authentischen Überlieferung:
"لأعلمن أقواماً من أمتي يأتون يوم القيامة بحسنات أمثال جبال تهامة بيضاً، فيجعلها الله عز وجل هباءً منثوراً." قال ثوبان: "يا رسول الله صفهم لنا، جلهم لنا، أن لا نكون منهم ونحن لا نعلم." قال: "أما إنهم إخوانكم ومن جلدتكم ويأخذون من الليل كما تأخذون، ولكنهم أقوام إذا خلوا بمحارم الله انتهكوها."
„Ich kenne wahrlich Leute aus meiner Nation (von den Muslimen), die am Tag der Auferstehung mit guten (, Allah wohlgefälligen) Taten so glorreich wie die Berge Tihaamas kommen werden, woraufhin Allah der Mächtige und Erhabene diese (Taten) hinfällig werden lässt.“ Da sagte Thaubaan: „Oh Gesandter Allahs, beschreibe uns diese (Leute). Mache sie für uns erkennbar, so dass wir nicht (etwa) von ihnen sind, und dies (gar) nicht wissen.“ Er (der Prophet –Ehre und Heil auf ihm-) sagte: „Nun, sie sind wahrlich eure Brüder und von eurer Rasse, und sie widmen (dem Gottesdienst) von ihrer Nacht ganz so, wie ihr ihm widmet. Jedoch sind sie Leute, die, wenn sie mit den von Allah verbotenen Dingen alleine (und unbeobachtet) sind, diese begehen.“
Man findet, dass eine solche Person dann ohne moralische Bedenken und ohne zu zögern dazu verfällt, dass Verbotene zu tun. Und der Zustand dieser Person ist schlimmer als der Zustand dessen, der das Verbotene nur zögerlich und mit einem Gefühl der Beklemmung begeht. Beide Individuen befinden sich in Gefahr, jedoch ist die Situation des Erstgenannten gravierender als die des Zweiten.
Dieser Typus von Mensch erklärt aufgrund der Schwäche seines Glaubens die Sünden für unbedenklich und nicht schwerwiegend. Er erkennt zumeist überhaupt nicht, dass er etwas Verwerfliches und Verabscheuungswürdiges tut.
So beschreibt dann auch Ibn Mas’uud –Allahs Wohlgefallen auf ihm- den Zustand des Gläubigen (Mumin) und den Zustand des Heuchlers (Munaafiq) mit den folgenden Worten:
„Wahrlich, der Blick des Gläubigen auf seine Sünden ist so, als säße er unter einem Berg mit der Angst, dass dieser auf ihn stürzt.
Und wahrlich, der Blick des schamlosen Sünders auf seine Sünden ist so, als wäre da eine Fliege vor seiner Nase, woraufhin er so macht.“ (Dabei machte Ibn Mas’uud eine Bewegung mit der Hand, als würde er eine Fliege vor seiner Nase verscheuchen.)

14. Die Geringschätzung und Herabwürdigung des Guten
Dazu gehört beispielsweise, die kleinen guten Taten für bedeutungslos zu erachten, obwohl der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- uns das Gegenteil lehrte.
So überlieferte der Imam Ahmad –möge Allah barmherzig mit ihm sein- von Abi Jurai Al-Hujaimi, dass dieser sagte:
عن أبي جري الهجيمي قال: "أتيت رسول الله _صلى الله عليه وسلم_ فقلت: يا رسول الله إنا قوم من أهل البادية، فعلِّمنا شيئاً ينفعنا الله تبارك وتعالى به، فقال: لا تحقرن من المعروف شيئاً ولو أن تُفرِّغ من دلوك في إناء المستسقي، ولو أن تُكلِّم أخاك ووجهك إليه منبسط."
„Ich kam zum Gesandten Allahs –Ehre und Heil auf ihm- und sagte: ‚O Gesandter Allahs, wir sind Leute der Wüstenbewohner, so lehre uns etwas, wodurch uns Allah der Segenreiche und Erhabene nutzen möge.‘ Da sagte er (der Prophet –Ehre und Heil auf ihm-): ‚Ihr sollt nichts (nicht das Geringste) des Guten geringschätzen. Selbst wenn du (nur etwas) aus deinem Wassereimer in das Trinkgefäß des um Wasser Ersuchenden leerst. Und selbst wenn du (nur) mit deinem Bruder sprichst und ihm dabei ein freundliches/ freudiges Gesicht zeigst.“
Wenn also jemand zu einem Brunnen kommt, um aus ihm Wasser zu schöpfen, und du gerade deinen gefüllten Eimer hinaufgezogen hast und du dann aus ihm Wasser in das Gefäß dieser Person leerst, dann ist das eine Tat, die, trotz dass sie klein erscheinen mag, nicht geringgeschätzt oder verachtet werden sollte. Dies gilt auch, wenn man beispielsweise seinem Bruder (im Islam) mit einem freundlichen/ heiteren Gesichtsausdruck begegnet, Müll und Schmutz aus einer Moschee beseitigt, selbst wenn es nur ein Strohhalm sein sollte, usw. Vielleicht ist diese geringe Tat bei Allah ein Grund, die Sünden desjenigen zu vergeben, der sie tut. Und der Herr dankt Seinem Diener für solcherlei Taten und verzeiht ihm seine Verfehlungen.  Und jeder von uns sollte sich bewusst machen, was der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
"مر رجل بغصن شجرة على ظهر طريق، فقال: والله لأُنَحِّيَنَّ هذا عن المسلمين لا يؤذيهم، فأدخل الجنة."
„Ein Mann kam an dem Ast eines Baumes vorbei, der (mitten) auf dem Weg lag. Da sagte er: ‚Bei Allah, ich werde diesen (Ast) für die Muslime beseitigen, auf dass er ihnen nicht schaden möge.‘ So ging er (durch diese Tat) ins Paradies ein.“
Im Charakter desjenigen, der die kleinen guten Taten geringschätzt und herabwürdigt, befinden sich Schlechtigkeit und Krankheit. Und es ist für diese Geringschätzung und Herabwürdigung Strafe genug, von der Auszeichnung ausgeschlossen zu sein, auf die der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- mit den folgenden Worten hinwies:
"من أماط أذى عن طريق المسلمين كُتب له حسنة، ومن تُقُبِّلتْ له حسنة دخل الجنة."
„Wer etwas Schädliches vom Weg der Muslime entfernt, dem wird eine gute Tat (Hasanah) (auf)geschrieben. Und wessen gute Tat (Hasanah) (bei Allah) angenommen wird, der betritt das Paradies.“
وكان معاذ _رضي الله عنه_ يمشي ورجل معه، فرفع حجراً من الطريق، فقال (إي الرجل): "ما هذا؟" فقال: "سمعت رسول الله _صلى الله عليه سلم_ يقول: من رفع حجراً من الطريق كتب له حسنة، ومن كانت له حسنة دخل الجنة."
Es ist überliefert, dass Mu’aadh eines Tages seines Weges ging, während er von einem Mann begleitet wurde. Da hob Mu’aadh einen Stein vom Weg auf (und beseitigte ihn), woraufhin der Mann fragte: „Was ist das? (Was tust du?)“ Mu’aadh erwiederte: „Ich hörte den Gesandten Allahs –Ehre und Heil auf ihm- sagen: ‚Wer einen Stein vom Weg aufhebt, dem wird eine gute Tat (Hasanah) (auf)geschrieben. Und wer eine gute Tat (Hasanah) besitzt, kommt ins Paradies.‘“

15. Die Gleichgültigkeit gegenüber den Angelegenheiten, die die Muslime und ihre Gemeinschaft (Ummah) betreffen
Eine solche Person lässt keine Solidarität mit den Muslimen in den ihre Gemeinschaft (Ummah) betreffenden Angelegenheiten erkennen. Sie spricht keine Bittgebete (Du’aa) für sie, gibt keine Spende (Sadaqah) für sie aus und steht ihnen auch sonst in keiner Weise bei. Es berührt sie nicht, was ihren Brüdern und Schwestern im Islam an den verschiedensten Orten der Erde widerfährt, was diese an Unterdrückung durch Feinde, Erniedrigung und Verfolgung erfahren und was sie an Katastrophen heimsucht. Diese Person begnügt sich mit  ihrer eigene Sicherheit. Dies ist ein Ergebnis der Schwäche im Glauben. Im Falle des gläubigen Muslim verhält sich dies anders. Der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
قال النبي _صلى الله عليه وسلم_: "إن المؤمن من أهل الإيمان بمنزلة الرأس من الجسد, يألم المؤمن لأهل الإيمان كما يألم الجسد لما في الرأس."
„Wahrlich, der Gläubige ist in seinem Verhältnis zu den (anderen) Leuten des Glaubens wie der Kopf zum (restlichen) Körper. Der Gläubige leidet/ fühlt mit den (anderen) Leuten des Glaubens ganz so mit, wie der (gesamte) Körper aufgrund dessen, was der Kopf erleidet, mitleidet/ mitfühlt.“

16. Das Reißen der Bande der Brüderlichkeit zwischen den im Islam verbrüderten
Der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
"ما تواد اثنان في الله جل وعز أو في الإسلام فيفرق بينهما أول ذنب (وفي رواية: ففُرِّق بينهما إلا بذنب) يحدثه أحدهما."
„Es gibt keine zwei (Menschen), die um Allahs des Gewaltigen und Mächtigen oder um des Islams Willen eine Freundschaft verbindet, ohne dass nicht die erste Sünde, die einer der beiden begeht, zwischen ihnen trennt.“
In einer anderen Überlieferung heist es:
„Es gibt keine zwei (Menschen), die eine Freundschaft verbindet, die dann getrennt wird, ohne dass dies durch eine Sünde geschieht, die einer der beiden begeht.“
Diese Aussage des Propheten –Ehre und Heil auf ihm- ist ein Beweis dafür, dass das Unheil einer Sünde sich unter Umständen bis auf die Bande der Brüderlichkeit erstreckt und diese Zerreißt.
So ist das Gefühl der Verlassenheit  und die Beziehungskälte, die eine Person manchmal zwischen sich und seinen Brüdern im Islam fühlt, ein Ergebnis der aufgrund begangener Sünden nachlassenden Glaubensstärke. Dies ist so, da Allah die positiven Gefühle für einen sündigenden Menschen aus den Herzen Seiner Diener tilgt.  Der notorische Sünder lebt zwischen den Menschen somit eine der schlimmsten Arten von Leben innerhalb einer Gemeinschaft: in Unwürde, verachtet und ohne jeden Anspruch auf Respekt. Ihm bleibt die Freundschaft und Begleitung der gläubigen Muslime vorenthalten, genau so, wie der Schutz, den Allah den gläubigen Muslimen gewährt, denn...:
ﭽ ﯽ  ﯾ   ﯿ  ﰀ  ﰁ  ﰂﭼ الحج: ٣٨
„Gewiss, Allah verteidigt diejenigen, die glauben.“ (Qur’an 22: 38)

17. Das fehlende Gefühl der Verantwortung, etwas für die Religion Allahs zu tun
Eine solche Person bemüht sich weder um die Verbreitung dieser Religion, noch setzt er sich andersweitig in ihrem Dienste ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den Gefährten des Propheten –Ehre und Heil auf ihm-, die, sobald sie in den Islam eingetreten waren, diese Verantwortung sofort spürten.
Ein Beispiel hierfür ist At-Tufail ibn ‘Amr –Allahs Wohlgefallen auf ihm-: Wieviel Zeit lag zwischen seiner Konvertierung zum Islam und dem Zeitpunkt, da er sich aufmachte, um sein Volk zur Religion Allahs, des Mächtigen und Gewaltigen, aufzurufen? Er zog sofort aus, um sein Volk zum Islam aufzurufen! Allein sein Beitritt zur Religion Allahs lies ihn schon spüren, dass auf ihm eine enorme Verantwortung lag. So bat er den Gesandten Allahs –Ehre und Heil auf ihm-, zu seinem Volk zurückgehen zu dürfen und kehrte dann als Rufer zur Religion Allahs des Erhabenen und Allerhöchsten in seine Heimat zurück. Heute jedoch verstreicht im Falle vieler lange Zeit zwischen dem Zeitpunkt ihrer ernsthaften Zuwendung zur Religion Allahs und ihrem Erreichen der Stufe des Aufrufens zur Religion Allahs des Mächtigen und Gewaltigen.
Auch setzten die Gefährten Muhammads –Ehre und Heil auf ihm- direkt das um, was eine Konsequenz des Eintritts in die Religion Allahs darstellt: die Gegnerschaft gegenüber den nicht-Muslimen (Kuffaar ), die Lossagung und Abkehr von ihnen .
Dies zeigt das Beispiel von Thumaamah ibn Uthaal, das Oberhaupt derer, die in der Gegend von Al-Yamaamah lebten: Nach seiner Gefangennahme durch die Muslime wurde er gebracht und in der Moschee festgebunden, und der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- gab ihm die Möglichkeit, dem Islam beizutreten. Als er dies zunächst verweigerte, lies ihn der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- frei, woraufhin Allah das Herz Thumaamahs erleuchtete und er zum Islam konvertierte. Dann begab er sich nach Makkah, um die kleine Pilgerfahrt (‘Umrah) zu vollziehen. Als er Makkah erreichte, verkündete er den nicht-Muslimen des Stammes der Quraish: „Es wird euch kein Korn Weizen mehr aus Al-Yamaamah erreichen, bis der Gesandte Allahs –Ehre und Heil auf ihm- sein Einverständnis dazu gibt.“
Diese Abkehr Thumaamahs von den nicht-Muslimen, deren wirtschaftlicher Boykott seinerseits und das zur Verfügungstellen aller ihm möglicher Mittel für den Aufruf zum Islam erfolgte sofort nach seiner Konvertierung. Dies war so, da sein fester, unerschüttlicher Glaube es war, der diese Tat von ihm verlangte.

18. Das Gefühl von Furcht und Angst angesichts eines Unheils oder eines Problems
Du siehst diese Person dann von Aufregung und Angst ergriffen, ihr seelisches Gleichgewicht verlierend, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen und mit vor Sorgen und Angst starrem Blick. Sie ist ratlos, wenn sie ein Unglück trifft oder sie mit einem Unheil geprüft wird. In ihren Augen scheinen dann oft alle Auswege versperrt und sie wird von Sorgen überwältigt, so dass sie unfähig wird, der Wirklichkeit fest und mit starkem Herzen zu begegnen. Dies alles wegen der Schwäche ihres Glaubens. Hätte diese Person einen starken Glauben, wäre sie standhaft und würde dem größten Unglück und der härtesten Prüfung mit Stärke und Unerschütterlichkeit entgegentreten.

19. Das viele Debattieren und Streiten, das das Herz verhärten lässt
Der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- sagte, wie in einem authentischen Hadiith überliefert wurde:
"ما ضل قوم بعد هدى كانوا عليه إلا أوتوا الجدل."
"Kein Volk ging in die Irre, nachdem sie rechtgeleitet waren, außer dass sie sich (dann) mit der Diskussion/ dem Debattieren/ dem Streiten beschäftigten."
Das Debattieren und Streiten ohne Beweisgrundlage und ohne redliche und aufrichtige Absicht führt dazu, dass man sich vom geraden Weg entfernt.
Allzuviele Menschen diskutieren heutzutage auf unrechte Art und Weise, indem sie ohne Wissen, ohne Rechtleitung und ohne eine erleuchtende Offenbarung debattieren.
Und es genügt zur Verteidigung der Aussage, dass man diese schlechte und tadelnswerte Eigenschaft ablegen sollte, die Äusserung des Gesandten Allahs –Ehre und Heil auf ihm-, der sagte:
"أنا زعيم ببيت في رَبَضِ الجنة لمن ترك المراء وإن كان محقاً."
"Ich garantiere demjenigen ein Haus/ ein Schloss in den äusseren Gegenden des Paradieses, der das Streiten lässt, selbst wenn er sich im Recht befindet." 

20. Das Hängen am diesseitigen Leben, die Leidenschaft für dieses und es als angenehm zu empfinden
Das Herz dieser Person hängt dann so am diesseitigen Leben, dass es sie schmerzt, wenn ihr etwas von seinem Glück entgeht, wie z.B. Vermögen, Ansehen, Rang, Residenz etc. Sie sieht sich vom Leben betrogen und glücklos, da sie nicht das bekommt, was andere bekommen haben.
Diese Person schmerzt und deprimiert es noch mehr, wenn sie ihren muslimischen Bruder/ ihre muslimische Schwester sieht, wie ihm/ ihr eventuell etwas von den Annehmlichkeiten des diesseitigen Lebens zugestanden wurde, die ihr selbst verwehrt blieben. Sie verspürt gar Neid ihm/ ihr gegenüber und hofft darauf, dass dieser Segen von ihrem muslimischen Bruder/ ihrer muslimischen Schwester genommen wird.
Dies steht im Gegensatz zur Glaubensstärke (Iimaan) und widerspricht ihr, wie der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- sagte:
"لا يجتمعان في قلب عبد الإيمان والحسد."
"Im Herzen eines Dieners Allahs können Glaubensstärke (Iimaan) und Neid nicht nebeneinander existieren." 

21. Eine atheistische Ausdrucks- und Verhaltensweise
Die Sprache und die Verhaltensweise der betroffenen Person lässt dann jedes Anzeichen von Glaube missen. Man findet in ihren Worten kaum etwas von Qur'an, Sunnah oder den Aussagen der Salaf  -möge Allahs Barmherzigkeit auf ihnen ruhen-.

22. Das übertriebene Achten auf sich selbst und sein Image
Dies schlägt sich nieder im Essen und Trinken, der Kleidung, der Wohnstätte, dem Fortbewegungsmittel/ Fahrzeug etc.
Die betroffene Person achtet sehr auf Luxus. Sie schmückt ihr äusseres, müht sich darum, die feinste und beste Kleidung zu kaufen, verziert ihr Heim und investiert ihre Zeit und ihr Geld in dieses Gepränge, obwohl es keinerlei Nutzen hat und keine Notwendigkeit dafür besteht und obwohl viele ihrer islamischen Geschwister dieses Geld dringendst benötigen. Dies Person tut dies so lange, bis sie abgleitet in das Schwelgen in Luxus und das Prassen, das islamisch verboten ist und vor dem der Prophet Muhammad –Ehre und Heil auf ihm- warnte wie z.B. in der Überlieferung von Mu'aadh ibn Jabal –Allahs Wohlgefallen auf ihm-, in welcher der Prophet –Ehre und Heil auf ihm- ihn in den Jemen schickte und ihn anwies:
"إياك والتنعم، فإن عباد الله ليسوا بالمتنعمين."
"Hüte dich vor dem Leben/ dem Schwelgen in Luxus, denn wahrlich, die Diener Allahs sind nicht von denen, die in Luxus leben/ schwelgen."

 

Inhalt
Vorwort    3
Erstens: Die Symptome der Schwäche im Glauben    7
1. Das Verfallen in sündiges Verhalten und das Begehen von im Islam verbotener Taten (Muharramaat)    7
2. Das Gefühl, ein hartes und unempfindliches Herz zu haben    7
3. Die Nachlässigkeit in der Ausführung islamisch-gottesdienstlicher Handlungen (‘Ibaadaat)    11
4. Die Faulheit und Trägheit im Verrichten Allah wohlgefälliger Taten (Taa’aat) und islamisch-gottesdienstlicher Handlungen (‘Ibaadaat) und deren Versäumnis    12
5. Das Gefühl von Beengtheit, Wechselhaftigkeit der Laune und ein Verschlossenes Wesen    15
6. Die fehlende Wirkung der Verse des Qur’an auf den Menschen    16
7. Die Nachlässigkeit gegenüber Allah dem Erhabenen in Seinem Gedenken (Dhikr) und im Richten von Bittgebeten (Du’aa) an Ihn    16
8. Der fehlende Zorn, wenn die Gebote Allahs verletzt und Seine Gesetze übertreten werden    16
9. Die Liebe zur Selbstinszinierung und zur eigenen Berühmtheit    18
10. Gier und Geiz    21
11. Die Gegensätzlichkeit von Wort und Tat    25
12. Das Empfinden von Glück und Schadenfreude, wenn anderen Muslimen Unheil widerfährt    26
13. Der Blick auf die Dinge, der lediglich danach sucht, ob eine tatsächliche Sünde (Ithm) mit ihnen verbunden ist, oder nicht, sowie die Unachtsamkeit gegenüber von Allah „lediglich“ Unerwünschtem und islamisch-Unkorrektem (Makruuh)    26
14. Die Geringschätzung und Herabwürdigung des Guten    29
15. Die Gleichgültigkeit gegenüber den Angelegenheiten, die die Muslime und ihre Gemeinschaft (Ummah) betreffen    30
16. Das Reißen der Bande der Brüderlichkeit zwischen den im Islam verbrüderten    31
17. Das fehlende Gefühl der Verantwortung, etwas für die Religion Allahs zu tun    33
18. Das Gefühl von Furcht und Angst angesichts eines Unheils oder eines Problems    35
19. Das viele Debattieren und Streiten, das das Herz verhärten lässt    36
20. Das Hängen am diesseitigen Leben, die Leidenschaft für dieses und es als angenehm zu empfinden    36
21. Eine atheistische Ausdrucks- und Verhaltensweise    37
22. Das übertriebene Achten auf sich selbst und sein Image    37